Rubrik: Im Lichte der Geschichte

Der Blick in die Geschichte lohnt sich immer dann, wenn er uns dabei hilft, unser Bewusstsein zu wecken für das, was heute und in Zukunft geschieht.

Im Online-Magazin Weißheiten: vom Ich zum Selbst erscheinen Beiträge mit historischem Bezug. Hier finden Sie eine Auswahl der bisher erschienenen Essays und

Der Schwarze Contergan-Peter

01.08.2021 Beitrag von Petra Weiß. Lesedauer ~60 Jahre

Schreibkunst Essay Petra Weiß
Foto: Kolja-Fleischer / pixelio.de

Wir haben erlebt, dass das Undenkbare geschehen kann. Wir haben gesehen, wie unmöglich es für manche Menschen ist, die Verantwortung zu übernehmen, wenn die Folgen ihrer Entscheidungen derart schwerwiegend sind. Wir konnten verfolgen, dass die Schuldigen lieber mit wehenden Fahnen weiter in die falsche Richtung rennen, als ihre Fehler einzugestehen.

Wenn wir daraus nichts gelernt haben, waren der Tod und das Leid der Contergan-Kinder vergebens.

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Es ist doch nur eine Armbinde

10.11.2020 Essay von Petra Weiß. Lesedauer ~10 Minuten

Bild zum Beitrag Es ist doch nur eine Armbinde
Foto: Huskyherz / pixelio.de

Vergangene Nacht jährten sich die November-Progrome von 1938. Menschen wurden ermordet, eingesperrt und bestohlen. Viele verloren ihre wirtschaftliche Existenz, ihre Freiheit und ihr Leben. Geschäfte und Privatwohnungen wurden zerstört. Gotteshäuser verwüstet und Friedhöfe geschändet. Mindestens 300 Menschen nahmen sich – aus Verzweiflung oder Weitsicht – das Leben. Danach begann der systematische Völkermord.

Wie konnte es so weit kommen? Ich möchte aus meiner psychologischen Sicht ein Licht auf die Entwicklungen werfen, die zu diesen Geschehnissen führten.

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Im Schatten der Einheit

03.10.2020 Kommentar von Petra Weiß. Lesedauer ~7 Minuten

Foto: Herzlichen Dank an die Stiftung Berliner Mauer

Ich erinnere mich genau, wie mein Lehrer im Politik Leistungskurs im Schuljahr 1988/1989 die Klasse fragte, für wie wahrscheinlich wir eine Wiedervereinigung hielten. Meine Antwort war klar: Wünschenswert, aber unwahrscheinlich. Vielleicht irgendwann in ferner Zukunft, da müsste sich aber noch vieles ändern.

Wenige Monate später fiel die Mauer. Ich war tief berührt und habe geweint. Das Ende der DDR war – wie ich später erfuhr – nicht für alle ein Grund zum Feiern. Meine Beobachtungen als Traumatherapeutin will ich hier mit Ihnen teilen.

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Niemand hat die Absicht…

13.08.1961 Essay von Petra Weiß, Lesedauer ~4 Minuten

Texter Journalist Essay
Foto: Stiftung Berliner Mauer

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ sagte Walter Ulbricht am 15.06.1961. Knapp zwei Monate später wurden die Menschen in Berlin gespalten, die Stadt wurde geteilt. Heute jährt sich der Mauerbau. Grund genug, diesen Ausbund an Unaufrichtigkeit aus psychologischer Sicht zu beleuchten.

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