Das Ende der Spaltung

Schreibkunst Texter Ghostwriter

Beitrag aus der Serie: Jin Shin Jyutsu Impulsgeber für das Bewusstsein. Lesedauer ~9 Minuten

Menschen bei einer tatsächlichen oder angeblichen Verfehlung zu ertappen, ist zum Volkssport geworden. Es gibt uns ein gutes Gefühl der moralischen Überlegenheit. Über gut oder schlecht entscheidet häufig nicht der innere Kompass des Einzelnen, sondern das aktuell gültige Wertesystem. Die Konvention gibt nicht nur vor, welchen Werten wir zu folgen haben, sondern auch in welcher Weise sie sich in unseren Handlungen spiegeln müssen.

Wir können uns mit breiter Rückendeckung über abweichendes Verhalten empören und wähnen uns vollkommen im Recht. Wir tun dann so, als seien wir selbst frei von Makel. Und manchmal glauben wir das sogar. Auf jeden Fall sind wir bemüht, der Welt eine blütenweiße Weste zu zeigen. Aus gutem Grund: Der kleinste Schmutzfleck könnte uns von der ungnädigen Gemeinschaft der Unfehlbaren ausschließen. Wenn wir uns dann nicht in vorauseilendem Gehorsam selbst geißeln, bewerfen uns dieselben Menschen mit Dreck, die eben noch gemeinsam mit uns Seite an Seite gegen andere vorgegangen sind.

Uns mit unseren eigenen Schwächen zu konfrontieren, ist hingegen völlig aus der Mode geraten.

Wenn wir die schmerzhafte Spaltung in unserer Gesellschaft überwinden wollen, müssen wir die Spaltung in uns erkennen: Welche Anteile habe ich abgespalten, weil sie mir so böse erscheinen, dass ich nicht einmal im stillen Kämmerlein bei Kerzenschein hinschauen kann? Und genau diesen Teil integrieren.

Wir leiden kollektiv unter einem besorgniserregenden Selbsthass oder zumindest an einem Mangel an Selbstliebe. Die Schokoladenseiten zu lieben, ist kein Kunststück. Selbstliebe bedeutet, auch die weniger populären Eigenschaften als Teil unseres liebenswerten Selbst zu betrachten, statt sie mit aller Macht verbannen oder mit Gutmenschentum übertünchen zu wollen.

Befassen wir uns etwas näher mit der Frage, was mit dem Wort „böse“ gemeint ist. Darüber gibt es einige philosophische Abhandlungen. Mich interessiert vor allem die psychologische Sicht. Böse ist das Gegenteil von gut. Was als gut gewertet wird, variiert von Kulturkreis zu Kulturkreis und von Epoche zu Epoche. Der jeweils aktuell Zeitgeist bildet sich oft in der Gesetzgebung ab. Suchen wir also nach Gemeinsamkeiten.

Der kleinste gemeinsame Nenner ist das Leben. Was dem Leben dient, wird allgemein als gut anerkannt. Was dem Leben schadet, zumindest als schlecht, häufig auch als böse, und wird bestraft. Eine objektive Einschätzung zu treffen, ist oft kniffelig bis unmöglich. Daher blicken wir auf das Extrem, an dem das Leben Schaden nehmen kann: Wenn jemand das Leben eines anderen beendet.

Wir werden fündig bei der Gerichtspsychologie. Als böse eingestuft werden Täter, die hinter Gittern sitzen, weil sie jemanden ermordet haben. Insbesondere, wenn sie keine Reue und kein Mitgefühl zeigen. Der Mangel an Empathie ist mitentscheidend für das Strafmaß. Diese Beobachtung deckt sich mit dem Satz „Das Böse beginnt da, wo das Mitgefühl endet.“ Und in der Tat gibt es Verbrechen, die kann man nur bei vollkommener Abwesenheit jedes Mitgefühls begehen. Ist also das Einfühlungsvermögen ein wichtiger Faktor bei der Suche nach dem „Bösen“?

Wenn das so ist, müssen wir uns fragen, wovon das Maß unseres Einfühlungsvermögens abhängt. Wieder gibt es verwirrend viele Faktoren und Betrachtungsweisen. Schauen wir uns zur Klärung das Ende der Empathie-Skala an: Menschen ganz ohne Mitgefühl.

Schätzungen zufolge haben etwa 1 % der Bevölkerung keinen Zugang zu ihren Gefühlen und können somit auch kein Mitgefühl empfinden. Wir bezeichnen diese Menschen als Psychopathen. Ein Prozent kling wenig. Das sind allein in Deutschland aber 830.000 Menschen. Ihr Anteil in Gefängnissen ist bei großer Gewaltbereitschaft und geringem IQ hoch. Sind die Vorzeichen umgekehrt, finden wir sie häufiger in den Top-Führungspositionen: von 14,5 % Psychopathen im Management ist die Rede. Wieso sind die Führungs-Eliten Sammelbecken für Leute ohne Emotionen?

Unbelastet von quälenden Gewissensbissen können diese Menschen ihre Agenda verfolgen. Sie plagt keine Angst – weder vor Entdeckung noch vor Strafe. Warum sollten sie redlich arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen? Sie können andere manipulieren und absahnen. Ihr Entscheidungskriterium heißt: Nützt mir das? Und nicht: Dient das dem Wohl der Gemeinschaft?

Auf diese Menschen können wir gut mit Fingern zeigen. Sie sind ja ganz anders als wir. Sie manipulieren uns und beuten uns aus. Und warum? Weil sie kein Mitgefühl besitzen! Deshalb fühlen wir uns berechtigt, Ihnen das Mitgefühl zu entziehen. Merken Sie was?

Haben Sie Mitleid mit Menschen, die mitleidlos sind. Auch sie gehören zur Menschheitsfamilie. Sie haben sich das Leben ohne Emotionen nicht ausgesucht. Psychopathie ist sozusagen ein „Geburtsfehler“ oder neutraler formuliert „eine Laune der Natur“. Niemand ist schuld. Und keiner kann etwas dagegen unternehmen.

Natürlich müssen wir ihren Untaten ein juristisches und gesellschaftliches STOPP-Schild entgegensetzen, aber als Monster abwerten dürfen wir diese Menschen nicht. Sie verdienen unser Mitgefühl. Schauen Sie in jedes beliebige Gremium und rechnen Sie aus, wie viele der Mitglieder keinen Zugang zu ihren eigenen Gefühlen haben. So ein armes Leben! Und wenn es Ihnen gelungen ist, Mitgefühl zu empfinden mit jenen, die skrupellos jedes beliebige Verbrechen begehen können, das ihnen Macht oder Reichtum beschert, dann sind Sie reif für die nächste Stufe: Mitgefühl mit sich selbst.

Hören Sie endlich damit auf, sich für Ihre vermeintlichen Schwächen zu verurteilen. Anerkennen Sie, dass Sie nicht perfekt sind. Betrachten Sie Ihre Schattenseiten, auch wenn es weh tut. Der Blick auf das „Böse“ in uns verleiht Demut und Gnade. Ja, wir sind Menschen. Das Gute und das Böse gehören zum Menschsein dazu. Wir können uns dem stellen und wachsen. Oder es verleugnen und unsere schönes Image polieren, bis uns die Hände krampfen.

Beenden Sie die Spaltung in sich. Begreifen Sie, dass Ihnen Ihr scheinbar untolerierbares Gegenüber ungeliebte Facetten Ihrer eigene Persönlichkeit vor Augen hält, und wenn es nur Ihre Unvollkommenheit ist. Werden Sie sich der Projektion bewusst. Erst dann können Sie sie verhindern.

Jin Shin Jyutsu zur Selbsthilfe nutzen

Integrieren Sie Ihre gesellschaftlich weniger erwünschten Qualitäten. Lieben Sie sich nicht trotz Ihrer Schwächen, sondern mit ihnen. Werden Sie sich aller Facetten Ihrer Persönlichkeit bewusst. Erkennen Sie sich selbst. Gewinnen Sie Verständnis für Ihr So-Sein. Vergeben Sie Ihrem jüngeren Ich, das vielleicht unverzeihliche Fehler gemacht hat (mehr dazu bei SES13). Und dann ändern Sie, was Sie von sich aus verbessern wollen – aber nicht aus einem Gruppendruck heraus, sondern weil es Ihren tiefen Überzeugungen entspricht (mehr dazu bei SES5 und SES16).

Den Prozess der Selbsterkenntnis unterstützt das Sicherheitsschloss SES2. Es befindet sich am Rücken am oberen Rand des Hüftknochens rechts und links der Wirbelsäule. Mit dem Balancieren von SES2 werden Zweifel, Verzweiflung und Zweitracht gelindert. SES2 schickt den „Richter im Rucksack“ in Urlaub und hilft uns aus dem Drang heraus, mit anderen konkurrieren zu müssen. Dadurch werden Erschöpfungszustände aufgelöst. Ganz nebenbei befreit der Griff Energie, die sich in den Beinen staut, und entlastet allgemein den Rücken. Auf der emotionalen Ebene reguliert SES2 Traurigkeit und Sorgen.

Text: Petra Weiß
Foto: p.kopf / pixelio.de

Danke schön

Herzlichen Dank an alle Leser, die meine freiberufliche Tätigkeit durch einen Energieausgleich würdigen. Ich liebe die Arbeit an Texten. Mir macht es Freude, mein psychologisches Wissen, meine Praxis-Erfahrungen und meine Überlegungen mit Ihnen zu teilen. Gleichzeitig habe auch ich alltägliche Bedürfnisse wie ein Dach über dem Kopf und etwas Sojasahne im Kühlschrank. Daher bitte ich Sie, freiwillig einen angemessenen Energieausgleich zu leisten:

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Zur Reihe

Die Reihe „Jin Shin Jyutsu – japanische Heilkunst als Impuls für das Bewusstsein“ erscheint in der Online-Zeitschrift „Weißheiten: vom Ich zum Selbst“. Zwischen September 2020 und März 2021 werden insgesamt 26 Beiträge veröffentlicht. Sie erfahren, wie Sie mit einfachen Griffen Ihren Energiefluss gezielt ins Gleichgewicht bringen können. Das fördert Ihre Gesundheit, beruhigt Ihr Gemüt und unterstützt Ihre Bewusstwerdung. Grundlegendes zur Heilweise Jin Shin Jyutsu und zur Anwendung der Griffe erfahren Sie aus dem Beitrag…

Jin Shin Jyutsu: japanische Heilkunst als Impulsgeber für das Bewusstsein

28.08.2020 Auftakt zur Reihe. Lesedauer ~ 10 Minuten.
Schreibkunst Redakteur
Foto: Petra Weiß

Die Entwicklung der Menschheit als Ganzes führt jeden Einzelnen immer stärker in seine Kraft. Wir werden uns bewusst, dass wir viel mehr zu unserer Gesunderhaltung und Genesung beitragen können, als uns die „alte Medizin“ unser Leben lang erzählt hat. Und zwar nicht durch das Befolgen ihrer bevormundenden Eingriffe in unsere Entscheidungen der Lebensführung, sondern dadurch, dass wir die Verantwortung für unsere Gesundheit selbst in die Hand nehmen.

Es gibt verschiedene Heilweisen, die jeder für sich nutzen kann. Jin Shin Jyutsu ist frei von unerwünschten Wirkungen, leicht erlernbar und ohne Hilfsmittel anzuwenden.

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Weitere Beiträge aus der Serie:

SES1 Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…

01.09.2020 Beitrag von Petra Weiß. Lesedauer ~5 Minuten

Schreibkunst Redakteur PR-Text
Foto: Huskyherz / pixelio.de

Kennen Sie das? Sie wissen genau, was Sie tun müssten, und finden keinen Anfang. Egal, ob es sich um einen Arbeitsauftrag, das Aussortieren Ihrer Kleider oder eine überfällige Bewerbung handelt. Vielleicht ist die Fülle an Möglichkeiten zu groß, so dass Sie sich nicht entscheiden können. Oder Sie fürchten, einen Fehler zu machen. Möglicherweise überfordert Sie das Ganze. Oder Ihr Kopf und Ihr Bauch sind unterschiedlicher Meinung. An vielen Punkten kann man ansetzen, um innere und äußere Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Immer notwendig ist der zündende Funke, der gefühlte Startschuss, das Freisetzen der Energie.

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SES3 Die Aikido-Abwehr – Angriffe transformieren

15.09.2020 Beitrag von Petra Weiß. Lesedauer ~7 Minuten

Schreibkunst Texter Redakteur

Foto: Kurt / pixelio.de

Haben Sie schon einmal eine asiatische Kampfkunst beobachtet? Das schaut ganz anders aus als Boxen. Die Bewegungsabläufe erscheinen anmutig und fließend. Angriffe werden nicht durch eine abwehrende Gegenbewegung gestoppt, sondern geschmeidig in die eigene Bewegung überführt. So nutzt man die Energie des Gegners. Nach diesem Prinzip stärken wir mit Jin Shin Jytsu Ihre Abwehr auf körperlicher und seelischer Ebene.

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SES4 Weise Entscheidungen treffen

23.09.2020 Beitrag von Petra Weiß. Lesedauer ~ 6 Minuten

Schreibkunst Redakteur PR-Text

Foto: Oliver Mohr / pixelio.deIm Alltag treffen wir viele Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Hier fließen Millionen von Daten aus unserem Wissen und unseren Erfahrungen in Bruchteilen von Sekunden zusammen. Die Kunst dabei ist, das Unwesentliche zu ignorieren.

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Zur Autorin

Schreibkunst Redakteur PR-Text
Petra Weiß ist als Heilpraktikerin mit ihrer Praxis für Homöopathie, Ganzheitsmedizin und Psychotherapie (HeilprG) in Weinheim niedergelassen. Jin Shin Jyutsu war ab 2003 ein wesentlicher Mosaikstein ihrer Genesung von einer angeblich unheilbaren Krankheit.

Gemäß ihrer Ausbildung darf sie die Bezeichnung Jin Shin Jyutsu Praktikerin seit 2007 mit dem Segen der Grande Dame des JSJ, Mary Burmeister, führen. Jin Shin Jyutsu ist seither ein Grundpfeiler ihrer naturheilkundlichen Beratung. Petra Weiß unterrichtet Fachleute und Laien in der japanischen Heilkunst. Sie teilt ihr Wissen und ihre Erfahrung mit Heilpraktikern, Ernährungsberatern und anderen Berufsgruppen und gibt Selbsthilfekurse mit verschiedenen Schwerpunkten für jedermann.

Zum Weiterlesen

Riegger-Krause, Waltraud: Jin Shin Jyutsu: Die Kunst der Selbstheilung durch Auflegen der Hände. IRISANA 2012
Burmeister, Alice: Heilende Berührung: Körper, Seele und Geist mit Jin Shin Jyutsu behandeln. KNAUR.LEBEN 2019

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