Der Bläuling – Eine Metamorphose als Muster zur menschlichen Transformation

Meine Beschäftigung mit der Homöopathie bringt mir immer wieder erhellende Einsichten in die menschliche Natur. Wir finden alle Spielarten des Seins in homöopathischen Konstitutionsmitteln verborgen. Ihr Studium gibt Aufschluss über die zugrundeliegenden Beweggründe und Absichten eines Verhaltens, welches sich oft genug völlig unverständlich oder – schlimmer noch! – missverständlich an der Oberfläche zeigt.

Insofern unterstützt die Homöopathie unseren Mentalisierungsprozess, also das Entwickeln unserer Fähigkeit, den anderen als selbstständiges Wesen zu begreifen, dessen Eigenarten sich uns nicht immer spontan erschließen. Mitfühlend und neugierig können wir die Andersartigkeit erforschen bis wir ihre Grundzüge verstehen.

Was dabei geschieht ist eine seelisch-geistige Reifung mit Bewussstseinssprung.

Zur bildhaften Darstellung des Geschehens kommt mir ein Schanzenspringer in den Sinn: Er trifft eine Entscheidung, sich mit seinen Skiern auf die Schanze zu begeben und ab da gibt es kein Zurück mehr. Zwar hat er Einfluss auf seine Körperhaltung und – in engen Grenzen – auch auf seine Bewegungen auf der Schussfahrt. Ob er aber den Absprung wagt oder nicht, steht nicht mehr zur Debatte, wenn er erst einmal auf dem Weg ist. Hat er dann den Sprung vollzogen, schwebt er eine kurze Weile in den Lüften bis er den Grund erneut berührt und für einen geschmeidigen Ausschwung sorgt. Die vollkommen unterschiedlichen Stufen seiner sportlichen Reise können uns als Sinnbild für die Transformation dienen.

In einem solchen Wandlungsvorgang befindet sich meinem Erleben nach die Menschheit. Wir sind schon auf der Piste. Statt uns über die Geschwindigkeit zu beschweren und die Qualität der Eisschicht zu kritisieren, sollten wir uns innerlich lieber auf den bevorstehenden Absprung vorbereiten. Wir können kleine Anpassungen in der Haltung vornehmen, die dem Sprung mehr oder weniger Weite verschaffen oder einfach nur ein höheres Maß an Eleganz. Vermeiden können wir ihn nicht.

Es ist in Ordnung, Herzklopfen zu haben. Jetzt zeigt sich, ob wir darauf vertrauen, dass die Luft uns am Ende der Bodenhaftung tragen wird. Die Luft trägt immer – verblüffender Weise! – wenn das Tempo und die Absprunghaltung stimmen. Natürlich kann jederzeit etwas Unvorhergesehenes dazwischenkommen wie eine Orkanböe oder ein plötzlicher Erdrutsch. Würden wir an diese Katastrophen ständig denken, während wir uns auf den Sprung einstellen, würde unsere Muskulatur unwillkürlich verkrampfen und den Ausgang in unliebsamer Weise beeinflussen.

Polyommatus icarus – der Bläuling

Mit einem solchen Naturvertrauen in den Flug begegnet ein Schmetterlings-Mensch den zahlreichen Umbrüchen in seinem Leben, daher will ich heute mit Ihnen das Arzneimittelbild des Bläulings (lat.=Polyommatus icarus) etwas näher betrachten.

Sein Vertrauen in den weiteren Ablauf der Dinge heißt nicht, dass er keine Angst hat. Er weiß, dass einiges schiefgehen kann. Er ist auch nicht blauäugig, sondern er bereitet sich vor. Ist er erst einmal losgelaufen, hält er nicht mehr an. Dieses Verhalten können Außenstehende beobachten. Was sich ihrem Blick entzieht, ist die vorangehende Verpuppungsphase. Aber alles der Reihe nach.

Am Anfang steht das Raupendasein. Vielleicht erinnern Sie sich an das Kinderbuch „Die kleine Raupe Nimmersatt“. Wenn Sie ein Schmetterlings-Mensch sind, war es womöglich als Kind Ihr größtes Lesevergnügen. Im Folgenden werde ich von Menschen, die eine homöopathische Konstitution haben, dem geschmeidigen Lesefluss halber als „Schmetterling“ sprechen.

Schmetterlinge können im Raupenstadium Unmengen vertilgen. Das betrifft nicht nur Nahrung, die sie unentwegt in sich hinein stopfen, aber wir beleuchten erst einmal das Offenkundige bevor wir uns den Analogien widmen.

Wie andere Leute geregelte Essenszeiten haben können, ist Schmetterlingen schleierhaft. Sie haben ständig Hunger oder Appetit und können zwischen beidem nicht gut unterscheiden. Oft sind schon relativ kleine Mengen ausreichend, um ihr Bedürfnis zu stillen. Erhalten Sie aber keine Speisen oder zumindest etwas Gezuckertes zum Trinken, werden sie rasch unleidlich. Unterzuckerzustände machen sie kalt und ärgerlich. In der Schule gab es Klassenbucheinträge wegen wiederholtem Essen im Unterricht.

Insbesondere im Frühjahr verzehren sie gerne Grünzeug, in der modernen Version auch als Smoothies. Nektarartige Süße steht ganzjährig auf dem Speisenplan. Gegenüber Dosenpfirsichen können sie ein regelrechtes Suchtverhalten entwickeln, so dass sie phasenweise ohne das „Betthupferl“ nicht einschlafen. Überhaupt kann Hunger ihren Schlaf sehr beeinträchtigen. Ohne Essen ins Bett gehen zu müssen, ist daher eine schlimme Strafe.

Schmetterlings-Menschen fressen Kummer in sich hinein. Ihre Frustrationstoleranz scheint keine Grenzen zu kennen. Das stimmt aber nur oberflächlich betrachtet. An einem bestimmten Punkt werden sie einfach nur still. Dann beginnt das Verpuppungsstadium. Sie stellen die Kommunikation ein und gestalten abgekapselt von der Außenwelt eine einsame Lösung in ihrem Inneren bis zur Flugreife aus, die sie zur Überraschung ihres Umfeldes dann mit großer Entschlossenheit unmittelbar nach Verlassen des Kokons in die Tat umsetzen.

Das raupenartige Verschlingen kann sich ebenso auf geistiges Futter beziehen. Aus ihren breit gefächerten Interessengebieten vertilgen sie unglaubliche Mengen an Informationen. Dabei verschmelzen sie das Wissen aus unterschiedlichen Fachgebieten wie in einem Wandlungsprozess miteinander zu völlig neuen Erkenntnissen und ungewohnten Sichtweisen.

Da Verwandlungen sie magisch anziehen, sind sie fasziniert von Alchemie, Spagyrik und vielleicht sogar von Hexenkunst. Zuweilen finden sich zarte Anspielungen auf solche Resonanzen in ihren Vorlieben für phantastische Geschichten in Büchern („Die kleine Hexe“) und Filmen oder in merkwürdige Redensarten. „Wir treffen uns bei Vollmond unter der alten Eiche“ sagen sie vielleicht im Scherz bei einer Verabredung oder sie behaupten spaßeshalber, in ihrem Rezept seien „Spinnenbeine und Krötenpfuhl“.

Spinnen sind nicht ihre Freunde. Naturgemäß haben Schmetterlinge Angst davor, sich in ihren Netzen zu verfangen. Ich kenne einen Schmetterlings-Menschen, der allein beim Anblick einer Spinne Gänsehaut am ganzen Körper bekommt, schreit oder erstarrt. Eine weitere Angst, die sich aus dem Tierleben erklärt, ist die Furcht vor Vögeln. Sie können selbst in einer Voliere eingesperrt noch zu Herzklopfen und Schweißhänden führen, was der Schmetterling emotional mit Ärger und körperlich mit raschen Bewegungen beantwortet.

Die Bewegungen von Schmetterlingen sind ansonsten harmonisch und geschmeidig. Das zeigt sich besonders beim Tanz, zu dem sie sich außerordentlich hingezogen fühlen. Manche haben Freude am Paartanz nach festen Regeln. Typgerechter ist das „Zappeln“ im Freestyle. Sie entwickeln ihren eigenen und unverkennbaren Tanzstil und fallen damit in der Disco auf. Charakteristisch sind dabei die großräumigen Schwünge der Arme und das anmutige Ineinanderfließen der Gebärden.

Wogende Bewegungen des Oberkörpers kann man sehen, wenn sie sich wohlfühlen, zum Beispiel während eines leckeren Mahls. Sind sie aus der Balance, harmonisieren sie sich unbewusst mit kaulquappenartigen Mikrobewegungen der Schulterpartie, was man bei der Körperpsychotherapie beobachten und gezielt einsetzen kann.

Schmetterlinge singen gerne. Nicht immer schaffen sie es mit ihren Künsten auf die Bühne. Sie trällern unter der Dusche und summen bei der Hausarbeit. Ihre Stimmmodulation ist auch beim Sprechen sehr lebendig. Wenn sie während des Tanzens ein Lied mitsingen können, sind sie glücklich.

Das Herausfiltern von aufschlussreichen Hinweisen aus der Sprache ist mein Steckenpferd. Schmetterlinge formulieren genau so geschmeidig wie sie sich bewegen. Weiche Wortwendungen, wie sie im Französischen vorkommen, sind ihnen zu eigen. Sie lieben Stabreime: Mehrere Worte mit demselben Buchstaben zu Beginn, wie soeben „Weiche WortWendungen, Wie…“. In ihrem Wortschatz tauchen Formulierungen auf wie “Ich fühle mich wie freischwebend im All.“, “Die Zeit vergeht wie im Flug” oder „Ich komme Dich am Bahnhof einsammeln.“

Bitte nicht pieksen. Was sie überhaupt nicht leiden können ist, in irgendeiner Art und Weise „aufgespießt“ zu werden. Vielleicht lässt sich ihre Abneigung gegen Nadeln durch ihre Anbindung an das kollektive Bewusstseinsfeld aus den Erfahrungen aller Schmetterlinge erklären, die jemals gelebt haben und gefangen wurden. Sie hassen Spritzen und werden nicht gerne betäubt.

Hege und Pflege. Will man mit ihnen leben, darf man sie weder in eine umfangreiche Schmetterlingssammlung einfügen wollen (viele vorherige Liebschaften), noch sollte man sie hinter Glas aufbewahren wollen, um sich an ihrer Schönheit zu erfreuen. Tag- und Nachtfalter wollen das Leben in vollen Zügen auskosten.

Ihr (Lebens-)Sommer ist endlich und dieses Umstandes sind sie sich vollkommen bewusst. Aus diesem Grund stürzen sie sich ereignishungrig in kulturelle Erlebnisse wie Konzert- und Theaterbesuche, Freundetreffen, Reisen, Essengehen und Shopping-Touren.

Zudem lieben sie es, sich in Schale zu werfen. Der Sinn für Schönheit in der Erscheinung ist ihnen angeboren. Schmetterlingsflügel sind Kunstwerke der Natur. Die geschichteten Farbflächen des Tieres finden sich als Pailletten in der Abendgarderobe von Schmetterlings-Menschen. Ihre feine Leib-Behaarung zeigt sich in der Vorliebe für offenporige Stoffe wie Velours oder Wildleder. Die Kleidung der Schmetterlings-Menschen hat eine kreative Note, ohne dabei grell zu wirken. Sie begeistern sich eher für einen stilvollen Auftritt und achten auf die harmonische Zusammenstellung von Farben sowie auf ausgewogene Proportionen. Beim geübten Blick auf die bevorzugten Töne und Muster im Kleiderschrank lässt sich manchmal sogar die Schmetterlings-Art erahnen.

Ihr Hang zur Symmetrie gemäß der Zeichnung von Schmetterlingsflügeln wird bei der Einrichtung ihrer Räume sichtbar. Die Dinge sind im allgemeinen mittig platziert oder treten paarweise auf. Harmonische Ausgewogenheit mit kleinen Highlights ist ihr Gestaltungsgrundsatz.

Artgerechtes Leben: In der Sonne zu sitzen, ist des Schmetterlings höchster Genuss. Auf der Terrasse oder dem Balkon, im Cafe oder im Park kommen sie zur Ruhe und empfinden eine tiefe Zufriedenheit. Sie wünschen sich Blumen rings umher: auf dem Fensterbrett, im Garten oder in der Vase.

Beim Besuch eines Schmetterlingshauses, wo die Tiere sich frei bewegen und die Besucher umschwärmen, flippte eine Schmetterlings-Frau aus vor Glück. In diesem Zustand strahlen Schmetterlinge „wie der Braodway bei Nacht“, sind begeisterungsfähig und können andere mitreißen.

Ihr Einfluss auf ihre Mitmenschen hat noch tiefere Wurzeln. Schmetterlinge haben Fühler für die Empfindungen der Menschen in ihrem Umkreis. Zuweilen können sie zwischen den eigenen Emotionen oder Körperempfindungen und denen des Gegenübers schwer differenzieren. Sogar innere Bilder und Worte des anderen finden in ihr Bewusstsein. Ihre feinen Antennen können zu Beschwerden durch Reizüberflutung führen oder als Hellfühligkeit zweckdienlich eingesetzt werden.

Als Prinzessin auf der Erbse reagieren sie sensibel auf alle Sinneseindrücke, vor allem, wenn sie unter Stress stehen. Dann werden sie beispielsweise blendempfindlich, vertragen Geräusche oder Gerüche nicht gut und können sich nur in bestimmten Körperpositionen wohl fühlen. Schuhe oder Hosen sind dann plötzlich zu eng und Stühle so unbequem, dass der Nacken sich verspannt.

Das Sitzen ist ohnehin ein heikles Thema. Man sagt zwar „Der Schmetterling sitzt auf einer Blüte“. Tatsächlich stehen die Tiere aber. Beim Sitzen haben Schmetterlings-Menschen besondere Ansprüche. Die Auswahl einer Couch fällt schwer. Herumlümmeln ist keine Option.

Ein Schmetterling trägt womöglich sein gewohntes Kopfkissen rund um den Globus zu allen Reisezielen mit sich.

Geistig sind Schmetterlinge rege. Ständig schwirrt ihnen etwas im Kopf umher. Ihr Verstand will dauernd beschäftigt sein. Sie hinterfragen vieles und betrachten Dinge von unterschiedlichen Seiten. Wenn ein Fachgebiet Ihr Interesse weckt, stecken sie ihren Rüssel tief in den Nektar und laben sich an einem Thema, bevor sie die nächste Blüte aufsuchen und mit der gleichen Hingabe ihre Süße schmecken. So verfahren sie auch mit Hobbys. Während andere Menschen ihr Leben lang einer Freizeitbeschäftigung treu bleiben und diese immer weiter ausbauen, sättigen sich Schmetterlinge daran, genießen das tiefe Eintauchen und gehen dann weiter. Sie sammeln Erfahrungen.

Gesamtgesellschaftliche Entwicklungen

Kommen wir noch einmal zurück auf die Metamorphose. Das Entwicklungsmuster der Schmetterlinge entspricht einem wiederkehrenden natürlichen Ablauf: Aufnehmen, in der Tiefe und Abgeschiedenheit gründlich verdauen und dann etwas vollkommen Verwandeltes aus dem machen, was man aus dem zuvor Einverleibten gewinnen kann.

Genau diese Vorgehensweise werden wir künftig noch brauchen. Was uns dieser Tage widerfährt kann weder endlos so fortgesetzt noch in irgendeiner sinnvollen Art und Weise leicht angepasst werden, damit es gut weitergehen kann. Wir benötigen die Qualität von Metamorphose, einen tiefgreifenden Wandel, der das Bisherige in seine Bestandteile zerlegt und zu etwas vollkommen Neuem formt.

Damit meine ich weder eine neue Politik noch eine neue Ideologie oder einen neuen Glauben. Das Trennende neu zu gestalten, wird keine Lösung bringen, sondern das Verbindende auf wundersame Weise neu zu kultivieren.

Scheinbar hat es die Menschheit gebraucht, dass die Trennung in der Gesellschaft uns unübersehbar anspringt, damit wir uns unserer eigenen Spaltungen im Einzelnen gewahr werden. Wir spalten alltäglich Körperwahrnehmungen ab, Persönlichkeitsanteile, sperren unsere inneren Kinder weg und verschließen die Augen vor unseren Schattenseiten. Wir glauben uns von der Ganzheit entfernen zu können, vom Kosmos, von der Natur, wenn Sie so wollen: von der Schöpfung. Wohin hat uns das gebracht?

Heute stehen wir vor einem Scherbenhaufen unserer Gesellschaft, vor dem Ruin des Gesundheitswesens, viele sind mit ihrem Latein am Ende, was ihre persönliche Entwicklung angeht, in unserer Familie und in unseren Freundschaften sind tiefe Gräben aufgerissen. Wir fragen uns – zu Recht! – wie das jemals alles wieder gut werden kann. In dem Bewusstsein von 2019 wird uns das nicht gelingen. Wir brauchen einen Schanzensprung. Er ist aus meiner sozial-psychologischen Warte unvermeidlich.

Wie er aussehen kann? Die Erkenntnis formiert sich nicht in der Raupe. Die Raupe frisst und wächst. Das ist ihre Aufgabe. Das dringend benötigte Wunder geschieht im Kokon und entlarvt sich erst, wenn die Zeit dafür reif ist.

Niemand kann heute wissen, wie sein Leben oder gar die Menschheitsentwicklung in ein paar Jahren aussehen wird. Mal abgesehen von ein paar psychopathischen Transhumanisten, die sich die Verschmelzung von Mensch und Maschine in ihren Fieberträumen ausmalen, haben wir keine Vorstellung von der Zukunft. Und das ist richtig so.

Sie wird kein neuer Schliff des Vergangenen sein, sondern etwas vollkommen Neues. Ein Schmetterling, dessen Farben wir noch nicht erahnen können, wenn wir heute auf die Raupe oder auf die Puppe blicken.

Was lernen wir also aus der Betrachtung?

Jeder meistert Krisen nach seinem eigenen Muster. Wenn Sie meinen Rat hören wollen: Halten Sie sich nicht an der Erscheinungsform des Kriechtieres fest, wenn sie ein Insekt der Lüfte werden wollen. Bewahren Sie Geduld. Die Phase der Verpuppung ist für viele noch nicht vorbei. Sie werden sich mit einer gehörigen Anstrengung aus dem Kokon quetschen müssen, wenn es soweit ist. Sparen Sie Ihre Kräfte auf, lassen Sie die Transformation in Ihrem Inneren geschehen. Wehren Sie sich nicht sinnlos gegen Ihr eigenes Wachstum. Geben Sie sich den Vorgängen bewusst hin.

In unserer absurd technisierten Welt glauben wir, die natürlichen Abläufe willentlich steuern zu können. Das funktioniert schon beim körperlichen Wachstum kaum, geistige Reifung lässt sich erst recht weder stoppen noch wesentlich beschleunigen. Möglicherweise haben wir Einfluss an der einen oder anderen Stelle. Wir können die Entwicklung leider – oder Gott sei Dank… – nicht kontrollieren. Und wir lassen auch nicht einzelne Stadien aus, weil sie uns lästig sind.

Befreit man einen Schmetterling durch Hilfe von außen von seinem Kokon, wird er niemals fliegen. Seine Flügel müssen sich durch den schmalen Spalt drücken, um die Flüssigkeit im Inneren auszustreifen. Nur so wird er flugfähig. Ihre vermutlich immer wieder schmerzhafte Entwicklung kann Ihnen niemand ersparen. Da müssen Sie durch, und zwar zum passenden Zeitpunkt. Nicht früher und auch nicht zu spät. Woher wissen Sie, wann es soweit ist?

Unsere Entwicklungsaufgaben kommen immer zur rechten Zeit auf uns zu. Ob aus Ihrem Verständnis das Universum gut für uns sorgt oder unser höheres Selbst, dürfen Sie frei entscheiden. Wichtig ist anzuerkennen, dass jeder sein eigenes Tempo hat. Vergeben Sie denen, die noch als Raupe umherkriechen, ihren Standpunkt. Die geschlüpften Schmetterlinge vergeben Ihnen auch den Ihren, falls Sie noch in der Puppe feststecken. Üben Sie sich schon mal im Vergeben, wo auch immer sich eine Gelegenheit bietet. Diese Fähigkeit wird eine Königsdisziplin in der Zukunft sein.

Die eigenen Potenziale im Spiegel erkennen.

Was Sie heute tun können, ist die Schmetterlings-Energie zuzulassen, sobald sie sich in Ihnen regt. Das können Sie nicht forcieren, aber Sie können achtsam sein. Singen und tanzen Sie, wenn Ihnen danach ist. Erfreuen Sie sich an Schönheit und Harmonie, sobald sie Ihnen begegnen. Richten Sie Ihre Fühler auf Zukunft aus. Gestehen Sie sich zu, empfindsam zu sein. Befreien Sie sich von konventionellen Vorstellungen, üblichen Erwartungen und von gewohnheitsmäßigen Reaktionen oder werden Sie sich derer zumindest bewusst.

Was ich in den vergangenen Monaten gehäuft beobachte, ist die Verweigerung des nächsten Schritts durch Projektion. Das ist ein außerordentlich beliebter Mechanismus der Schmerzvermeidung. So verständlich – und so wenig zweckdienlich, wenn man sich weiterentwickeln will. Vereinfacht gesprochen könnte man sagen: Indem man das eigene Verhalten dem Gegenüber unterstellt, schaut man bei sich gezielt weg. Es ist legitim, diesen psychischen Überlebenstrick einzusetzen. Schimpfen Sie nicht mit sich oder mit dem anderen.

Wenn Sie das „Opfer“ einer solchen Projektion werden, ist es wenig aussichtsreich, Ihren Gesprächspartner darauf hinzuweisen. Versuchen Sie stattdessen einmal, darauf GAR NICHT zu reagieren. Das schont Ihre Nerven und wirft den anderen bestenfalls auf sich selbst zurück. Sie werden sich vielleicht wundern, wie erholsam diese Taktik wirkt.

Falls Sie sich selbst bei einer solchen Spiegelung ertappen, bleiben Sie gnädig. Bestimmt ist der Schmerzpunkt wund, sonst würde Ihnen Ihr Unterbewusstsein nicht auf diese Weise helfen, ihn zu vermeiden. Lecken Sie Ihre Wunden, versorgen Sie sie gut – notfalls mit fachkundiger Unterstützung. Sobald Sie die Abspaltung integriert haben, können Sie auch wieder ohne Groll oder Vorwurf auf den Menschen zugehen, der Ihnen als Projektionsfläche gedient hat.

Nein, man sieht nicht NUR mit dem Herzen gut.

Das Geschilderte ist ein Beispiel dafür, wie kostbar die Phase der Verpuppung ist. Sie kann als Pause zwischen Ein- und Ausatmen gesehen werden, als Stadium zwischen Reiz und Reaktion, als kurzer Moment des Innehaltens und Reflektierens.

Wir haben in unserer Kommunikationskultur gelernt, dass wir Konflikte baldmöglichst klären sollen. Dabei vergessen wir in der Regel, dass wir uns erst einmal innerlich klären müssen, bevor wir an den anderen mit all unseren halbgaren Vorstellungen, Ideen und Interpretationen herantreten.

Besonders unsere emotionalen Reaktionen haben häufig eine konkrete Situation als Auslöser, aber in ihrer Heftigkeit haben sie mit dieser und dem scheinbaren Verursacher gar nichts zu tun, sondern mit irgendwelchen unverarbeiteten Erlebnissen aus der Vergangenheit. Sich dessen bewusst zu werden, ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu gesunden Beziehungen.

In einigen esoterischen Weltsichten werden die Menschen ermutigt, sich ihren Emotionen hinzugeben, statt immer nur im Kopf zu weilen. Das kann ich nur bedingt so sehen. Wer die Entwicklung des Herzzentrums übersprungen hat (falls so etwas geht), dem mag dieser Tipp nützlich sein. Eher wahrscheinlich ist es, dass die natürliche Entwicklung der Energien bei ihm im Solar Plexus hängen geblieben ist und gar nicht bis zum Herzen frei fließt. Dann fehlt es an Lebendigkeit, Wut muss unterdrückt werden und der Kopf schmeißt seine Rationalisierungen dazu. Wie Sie sehen, ist das ein anderer Ansatz.

Dann will die Wut erst mal gesehen und integriert werden, bevor sich das Herz öffnen lässt. An dieser Stelle stehen gerade sehr viele Menschen. Ihre Empörung wurde geschürt bis zum Hass. Das Gehirn ist durch Adrenalin in seiner Klarheit beeinträchtigt. Sie laufen wutschnaubend durch die Gegend und sind „dagegen“. Übrigens auf beiden Seiten des „Glaubenskrieges“.

Erstrebenswert ist eine bewusste Integration von Kopf, Herz und Bauch. Der „Kleine Prinz“ spricht kindliche Sichtweisen an, die uns auf dem Weg zu einem erwachsenen Erleben irgendwann nicht mehr dienlich sind.

Man nimmt die Welt als gereifter Mensch dann gut wahr, wenn Körperempfindung, Emotion, Gefühle und Gedanken in Einklang sind. Wer Ihnen weiß machen will, es sei für Sie das Beste, Ihren Verstand auszuschalten, will nicht Ihr Bestes, sondern er will Sie im Kleinkindmodus halten. Nur Raupen fressen einem aus der Hand. Schmetterlinge wählen frei, auf welcher Blüte sie sich niederlassen und fliegen davon, wann es ihnen beliebt.

Entwicklung ist ansteckend.

Zum Schluss meiner Überlegungen möchte ich Ihnen noch den Fall eines kleinen Schmetterlings-Patienten schildern, der mir sehr am Herzen liegt. Er kam trotz einer als zeugungsverhindernd eingestuften Erbkrankheit entgegen aller medizinischer Wahrscheinlichkeit zur Welt. Das Kind hat mehrere schwere Organschäden und ist in seiner persönlichen Entwicklung – soweit wir das von außen beurteilen können – behindert.

Nun, wie lässt sich dieses Los mit unserer Vorstellung einer Schmetterlings-Konstitution vereinbaren? Dazu braucht es einen erweiterten Blick, nämlich auf das Familiensystem. Beide Elternteile kannte ich schon vor der Geburt und war überrascht, welche Dynamik das innere Wachstum von Mutter und Vater mit dem Sprößling gewonnen hat. So als habe die ganze Sippe darauf gewartet, dass endlich das Kind kommt, damit man sich mithilfe der dramatisch veränderten Lebenssituation fortentwickeln kann.

Es liegt mir völlig fern, die Belastung der Eltern oder des Buben kleinzureden. Ganz im Gegenteil! Ich bin liebevoll im Mitgefühl. Und gleichzeitig erstaunen mich meine Beobachtungen.

Wie Ringe um die Aufprallstelle eines ins Wasser geworfenen Steins, verbreitet sich die Schwingung einer Konstitution manchmal im Umfeld. Mir gibt das Hoffnung auf die kleinen und größeren Wellenbewegungen in meinem Umfeld und in dem Ihren. Sie lesen meine Veröffentlichungen nur, wenn Sie selbst in Ihren Entwicklungsprozessen fortgeschritten sind oder zumindest eine starke Sehnsucht nach innerem Wachstum in sich tragen.

Ihre Metamorphose dient insofern Ihnen, Ihren Lieben, Ihren Bekannten und Kollegen, selbst den Nachbarn sowie irgendwelchen Fremden, die zufällig in Ihrer Nähe sind, und letztlich der Menschheit als Ganzes. In diesem Sinne kann Ihre eigene Verwandlung Veränderungen bewirken, die Sie kaum für möglich halten. Das ist eine neue Sicht auf den Begriff „Schmetterlings-Effekt“.

Text: Petra Weiß
Foto: Walter Eberl / pixelio.de

Danke schön

Herzlichen Dank an alle Leser, die meine freiberufliche Tätigkeit durch einen Energieausgleich würdigen. Ich liebe die Arbeit an Texten. Mir macht es Freude, mein psychologisches Wissen, meine Praxis-Erfahrungen und meine Überlegungen mit Ihnen zu teilen. Gleichzeitig habe auch ich alltägliche Bedürfnisse wie ein Dach über dem Kopf und etwas Sojasahne im Kühlschrank. Daher bitte ich Sie, freiwillig einen angemessenen Energieausgleich zu leisten:

Konto: IBAN DE48 4306 0967 6022 2369 03
Bank: GLS Gemeinschaftsbank Bochum
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: “Weißheiten”

Ihre Wertschätzung kommt an.

Hier finden Sie weitere Beiträge aus der Rubrik: Homöopathische Einsichten in die menschliche Natur.

In Verbindung bleiben

Melden Sie sich für ein Abonnement auf meinem Telegram-Kanal an. Dann erhalten Sie sogleich einen Hinweis, wenn ein neuer Beitrag veröffentlicht wurde: t.me/petraweiss_schreibkunst

Zur Autorin

Schreibkunst Redakteur PR-Text
Petra Weiß ist Heilpraktikerin, psychologische Beraterin und Therapeutin. Ihre Liebe zur Sprache begleitet sie schon ihr Leben lang. Als Fachjournalistin für das Ressort Medizin und Gesundheit mit den Schwerpunkten Naturheilkunde und Psychologie hat sie zahlreiche Beiträge in Print und Online veröffentlicht.

An mehreren Sachbüchern hat sie als Lektorin und Co-Autorin mitgewirkt. Ihr erstes eigenes Buch SO BIN ICH ECHT erscheint im ersten Quartal 2022 im Hardcover.

Seit Sommer 2020 gibt Sie die Zeitschrift “Weißheiten: vom Ich zum Selbst” heraus. Mit psychologisch fundierten Essays, praktischen Tipps und Denkanstößen begleitet sie Menschen, die sich weiterentwickeln wollen, auf ihrer spannenden Reise zu sich selbst.

Thuja: Masken und Spaltung

Der Beschäftigung mit homöopathischen Mitteln und ihren charakteristischen Merkmalen habe ich zum Gutteil mein Verständnis für individuelle Erscheinungen und gesamtgesellschaftliche Entwicklungen zu verdanken. Gerne teile ich heute meine Erkenntnisse über Thuja mit Ihnen.

Die Pflanze ist Ihnen sicher schon begegnet: Gerade in Deutschland haben wir eine Vorliebe dafür, unsere Grundstücke durch eine Thuja-Hecke uneinsichtig zu machen. Wir verstecken unsere kleinen Geheimnisse gerne hinter dem immergrünen Nadelgehölz.

Was im Verborgenen bleiben soll, kann bei Menschen mit Thuja-Konstitution eine wichtige Rolle spielen. Lügen, Betrug und Verrat als Dreh- und Angelpunkte in der Lebensgeschichte sind ein Hinweis auf das Mittel in der Anamnese. Und umgekehrt, geraten wir alle – unabhängig von unserer Veranlagung – in thuja-artige Zustände, wenn wir von Heimlichkeiten umgeben sind.

Geheimnisse und Tabus

Familiengeheimnisse, auf denen ein Tabu lastet, erinnern mich an Thuja. Mir sind schon mehrfach Menschen begegnet, in deren Sippe eine falsche Vaterschaft aufgedeckt wurde. Für alle Beteiligten kann man prüfen, ob das Mittel angezeigt ist, um die Nachwirkungen des Identitätsbetrugs aufzulösen. Glauben Sie, das sei ein Ausnahme-Phänomen? Falsch gedacht. Es wird nur nicht darüber gesprochen. Experten gehen von 10 % „Kuckuckskindern“ in unserer Gesellschaft aus.

Scham und Schuldgefühle sind häufig mit der Lüge und dem Betrug verknüpft. Der Betrogene schämt sich, dass er jemandem auf den Leim gegangen ist. Aber auch der Betrüger schämt sich oft für sein Tun und noch mehr für dessen Ursache. Denn es muss ja Gründe geben, warum solch eine gewaltige Lebenslüge in die Welt gesetzt wird. Ein “nicht standesgemäßer” Vater, eine abweichende Kaste oder Religionszugehörigkeit, ein Ehebruch, eine Vergewaltigung oder ein Missbrauch sind Nährböden, auf denen Thuja-Geschichten wachsen.

Keine Mutter gibt leichtfertig einen falschen Vater an. Und kein Vater verzichtet frohen Mutes auf die Rechte an seinem Kind. Wir sind von Natur aus mit unserem Nachwuchs aufs Engste verbunden. Der Schmerz, vom eigenen Spross getrennt zu werden, ist für seelisch gesunde Eltern schwer verkraftbar. Und gleichsam übernimmt kaum jemand freiwillig die Verantwortung für die Nachkommenschaft anderer.

Anmaßung

Aus Sicht der systemischen Familientherapie liegt in der bewussten Annahme eines Buben oder Mädchens an Kindesstatt eine erhebliche Anmaßung („Ich bin besser als der echte Vater.“), solange das leibliche Elternteil am Leben ist. Diese Anmaßungen sieht man in frühen Stadien einer Thuja-Entwicklung im Verbund mit Herrschsucht. Einen kleinen Menschen befehligen zu dürfen, kann dem Thuja-Stiefvater möglicherweise als angemessene Entlohnung für seinen Einsatz dienen. 

Was auch immer sich die Beteiligten davon versprechen: Derlei Scharaden führen selten in ein harmonisches Familienleben. Verschworene Gemeinschaften mögen im Fernsehdrama einen gewissen Unterhaltungswert haben. Im echten Leben führen solche Verstrickungen zwischen leiblichen Eltern und angeblichen so lange zu Schuld und (unbewusster) Sühne, bis das Schweigegelöbnis endlich gebrochen wird. Die Wahrheit kommt immer ans Licht. Und in diesen Zeiten mehr denn je. 

In den allermeisten Fällen wird hingegen eine mehrfache Täuschung vorliegen: Ein ahnungsloser Mann und ein treugläubiges Kind werden hinters Licht geführt. Solche Schatten wirf Thuja.

Zweifel, Verzweiflung, Zwietracht

Wenn man genauer nachfragt, hat es durchaus Momente gegeben, in denen Zweifel aufkamen. Etwas war unrund, Erlebnisse und Aussagen passten nicht zusammen, Verhaltensweisen waren merkwürdig, Emotionen der angeblichen Verbindung nicht gemäß. So ein Zwiespalt zwischen der gefühlten Wahrheit und einer erdachten „Story“ ist typisch für Thuja. „Da bin ich zweigeteilt.“ ist ein Ausspruch, der häufig fällt.

Ver-zweiflung und Zwietracht zeigen schon vom Wortsamm her die Verbindung zu Thuja. Bemerkenswert finde ich, dass in der japanischen Heilkunst Jin Shin Jyutsu genau diese Themen mit demselben Griff (Hände auf dem hinteren Beckenkamm) behandelt werden, wie Probleme im Unterleib (siehe weiter unten: sexuelle Themen).  Die sprichwörtliche Thuja-Teilung zeigt sich hin und wieder ganz offen z.B. in Haarspaltereien, Spliss oder einem gegabelten Harnstrahl.

Maskerade

Genauso charakteristisch wie der Zweifel ist der Umgang damit: das Wegsehen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, wird das ungute Gefühl gar nicht erst zugelassen, geschweige denn der Sachverhalt mit der gebotenen Skepsis hinterfragt. Man tut einfach so, als sei alles ganz normal, und versucht, sich nicht durch unbedachte Äußerungen zu verraten. Dadurch werden die Äußerungen im Wort, aber auch in der Mimik und Gestik unnatürlich, die Bewegungen wirken irgendwie hölzern, das Lächeln aufgesetzt.

Im Laufe der Jahre wird die Maske immer undurchschaubarer. Das um jeden Preis zu bewahrende Geheimnis steht der freien Entfaltung natürlicher Regungen im Wege. Der zwischenmenschliche Kontakt wird schwerfällig bis unmöglich. In ihrer ausgeprägten Erscheinung verursachen Thuja-Zustände soziale Phobien und Thuja-Anlagen ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörungen.

Die Betroffenen entwickeln die fixe Idee, dass niemand sie mögen würde, der weiß, wer oder wie sie wirklich sind. Und dabei wollen sie doch unbedingt „dazugehören“. Dafür lügen sie sogar über ihre Lebensumstände, wenn es aus ihrer Sicht sein muss. Derart tief verwurzelt ist ihre Überzeugung, dass mit ihnen etwas Wesentliches nicht stimmt.

Natürlich(e) Liebe?

Vielleicht liegen sie zuweilen gar nicht so daneben mit der Notwendigkeit zur Geheimniskrämerei. Sexuelle Perversionen und Geschlechtskrankheiten sind ein Schwerpunkt im Arzneimittelbild von Thuja. Die Patienten haben keinen natürlichen Bezug zu ihrem Körper, wirken verklemmt und suchen Befriedigung in abartigen Vorstellungen.

Vor einigen Jahren habe ich einen Beamten erlebt, der mich beim Gespräch zu einem Antrag, der von seiner Zustimmung abhing, in der Amtsstube mit seinen Phantasien belästigt hat. Solche Machtverhältnisse nutzen Thuja-Menschen aus. „Schamlos“ will ich nicht schreiben, denn ich denke, sie schämen sich durchaus. Der Mann ist mir noch mehrmals auf der Straße begegnet, und er hat stets den Blickkontakt vermieden.

Wir kultivieren heute die vollkommene Verwirrung über Sexualität. Alles scheint erlaubt zu sein. Was früher als pervers galt, wird zum neuen Ideal erhoben. Pornografie zerstört den unbefangenen Bezug zum körperlichen Beisammensein und zerrt das Intimste ins Scheinwerferlicht. Wer einfach nur zärtlich und leidenschaftlich mit seinem Partner sein will, fühlt sich als überholte Spezies im regenbogenfarbenen Durcheinander der Geschlechter. Manche Veränderungen in der öffentlichen Wahrnehmung mögen fortschrittlich sein. Gesund für die seelische Entwicklung der Menschen ist der Mangel an Orientierung über die eigene Identität wahrlich nicht.

Mir kommt der Verdacht, dass im bunten Reigen der Tabu-Brüche der Schritt zur Legalisierung von sexualisierter Gewalt und zur Akzeptanz von Missbrauch eines Tages nicht mehr groß sein wird. Schaut man unter Thuja-Gesichtspunkten auf die Entwicklung, könnte man meinen, das sei kein Zufall.

Meister der Manipulation

Das Ränkeschmieden gehört bei Thuja zum guten Ton. Wer sich selbst für unwert hält, wird seine Bedürfniserfüllung nicht auf geradlinigem Weg zu erlangen versuchen. Mit List und Tücke wird er seine Mitmenschen beeinflussen und in Richtungen drängen, die seinen Wünschen entsprechen.

Thuja-Menschen sind Meister der Manipulation. Sie beherrschen die gesamte Klaviatur der emotionalen Erpressung bravurös. Schmeicheln und Jammern dienen ihnen zum Erreichen ihrer Ziele. Das mitfühlende Umfeld eilt zur Hilfe und bemerkt gar nicht, wie es gelenkt und gesteuert wird.

Dass Sie ausgerechnet jetzt etwas über Thuja von mir lesen, hat damit zu tun, dass ich thuja-ähnliche Erscheinungen bemerke und solche, die dazu angetan sind, Thuja-Zustände auszulösen.

Persönlichkeitsspaltung

Die Spaltung in unserer Gesellschaft wird offenkundig. Vielleicht befinden wir uns kollektiv in einem Thuja-Zustand: Während wir ganze Bevölkerungsgruppen vom gesellschaftlichen Leben ausschließen, beteuern wir den gemeinsamen Wert der Solidarität. Was für eine Schizophrenie! Übrigens ist sie ebenfalls ein Thuja-Symptom.

Um nur ja nicht ausgeschlossen zu werden, machen manche Menschen jede Vergewaltigung mit – als Opfer und als Täter. Und wenn sie aus scheinbar edlen Gründen (Selbstaufwertung) zum Märtyrer geworden sind, müssen alle anderen sich ebenfalls fügen. Diese Thuja-Logik zeugt von einem schwachen Selbstwertgefühl und im Einzelfall von einem gar nicht vorhandenen Selbstgefühl. Thuja-Menschen halten sich für falsch und verkommen. Sie fürchten ständig, dass sie jemand eines Verbrechens überführt und sie damit aus dem unverdienten Stand der Gnade herausfallen.

Feige Helden

Strafbare Verfehlungen kann man dieser Tage recht einfach begehen, indem man sich auf eine Parkbank setzt, indem man seinem Mitmenschen die Hand gibt oder ihn gar umarmt. Selbstberufene Hobby-Richter, die den Frevel mit leidenschaftlicher Verachtung für das Urmenschliche ahnden, muss man nicht lange suchen. Unter diesen Umständen gedeihen verdrehte („perverse“) Weltsichten wie die typischen Thuja-Warzen in Blumenkohl-Optik oder der Thuja-Hautpilz, der in der dunklen Feuchtigkeit der sogenannten Schamregion vortrefflich sprießt. Die Bezeichnung “Feig-Warzen” erhält bei der Gelegenheit eine erweiterte Bedeutung.

Später werden sich die Blockwarte und Denunzianten genauso verdünnisieren, wie die Augenbrauen von Thuja-Patienten, die nach außen dünn werden und allmählich verschwinden oder wie das typische Murmeln am Ende eines Satzes, das beim Gespräch mit Menschen im Thuja-Zustand auffällt.

Doch heute genießen sie ihre Macht. Und das hat Wirkung auf ihr Umfeld. Mir ist mehrfach begegnet, dass Leute erwägen, sich entgegen ihrer wohl begründeten Überzeugung einer aus ihrer Sicht unnötigen und zudem gefährlichen Behandlung auszusetzen, um nur nicht „ins soziale Abseits“ zu geraten. Selbst vor illegalen Handlungen schrecken einige nicht zurück. Diese müssen sie dann natürlich wieder verheimlichen. So zieht Thuja seine Kreise.

So ein Zufall!

Schallend gelacht habe ich bei dem an sich ernsten Thema, als mir bewusst wurde, welche Ironie des Schicksals darin liegt, dass Thuja in der Homöopathie DAS Mittel für „schlimme Folgen von Impfungen“ ist und auch für „ausbleibende Impfreaktionen“.

Womit wir bei einem heißen Tabu-Thema wären. So schließt sich der Kreis zum Eingang dieses Beitrags. Also nehme ich ein Thuja-Kügelchen in C1000 und behalte meine Meinung schön für mich. Aber erheitert sein darf ich schon über den „Zufall“.

Ich möchte niemanden ermutigen, sich auf Verdacht und ohne fachmännische Beratung homöopathische Mittel einzuverleiben. Fragen Sie lieber jemanden, der sich damit auskennt. Für sich im stillen Kämmerlein darf Einjeder prüfen, ob er Thujanisches an sich bemerkt. Die Erkenntnis dient dem Bewusstseinsprozess des Einzelnen und damit der Entwicklung der Menschheit. Danke für Ihren Beitrag dazu. 

Text: Petra Weiß
Foto: Thomas Scholz / pixelio.de

Danke schön

Herzlichen Dank an alle Leser, die meine freiberufliche Tätigkeit durch einen Energieausgleich würdigen. Ich liebe die Arbeit an Texten. Mir macht es Freude, mein psychologisches Wissen, meine Praxis-Erfahrungen und meine Überlegungen mit Ihnen zu teilen. Gleichzeitig habe auch ich alltägliche Bedürfnisse wie ein Dach über dem Kopf und etwas Sojasahne im Kühlschrank. Daher bitte ich Sie, freiwillig einen angemessenen Energieausgleich zu leisten:

Konto: IBAN DE48 4306 0967 6022 2369 03
Bank: GLS Gemeinschaftsbank Bochum
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: “Weißheiten”

Ihre Wertschätzung kommt an.

Hier finden Sie weitere Beiträge aus der Rubrik: Homöopathische Einsichten in die menschliche Natur.

In Verbindung bleiben

Melden Sie sich für ein kostenfreies Abonnement auf meinem Telegram-Kanal an. Dann erhalten Sie sogleich einen Hinweis, wenn ein neuer Beitrag veröffentlicht wurde: t.me/petraweiss_schreibkunst

Zur Autorin

Schreibkunst Redakteur PR-Text
Petra Weiß ist Heilpraktikerin und psychologische Beraterin. Ihre Liebe zur Sprache begleitet sie schon ihr Leben lang. Sie hat zahlreiche Beiträge in Print und Online veröffentlicht. Seit Sommer 2020 gibt Sie die Zeitschrift “Weißheiten: vom Ich zum Selbst” heraus.

Warum ausgerechnet Homöopathie?

In unserer Zeit geht der Bezug von Wissen und sinnlichen Erfahrungen immer mehr verloren. Weil wir es nicht mehr gewohnt sind, Aussagen durch praktisches Erleben auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen, kann man uns alles weismachen.

Bevor ich die heilsame Wirkung der Homöopathie als Patientin schätzen lernte, hatte ich mich nicht mit dieser Heilweise auseinandergesetzt. Außerdem nutzte ich seit vielen Jahren keinen Fernsehapparat mehr. Das war mein Glück. Sonst hätte ich mir womöglich einreden lassen, die süßen Kügelchen seien nutzlos oder gar gefährlich. Nun hatte ich aber bereits gute Erfahrungen gemacht als ich feststellte, welchen Anfechtungen die Homöopathie in den Medien ausgesetzt ist. Die Heftigkeit, mit der sie bekämpft wird, ist einzigartig. Warum das so ist, war mir lange ein Rätsel.

Es gibt zahlreiche Verfahren der Erfahrungsheilkunde, die leichter angreifbar wären, weil ihre Wirkung weniger gut belegt ist. Man muss 80 % aller Studien außer acht lassen, um zu der Erkenntnis zu gelangen, Homöopathie sei unwirksam. Und genau das wurde gemacht! Eine Metastudie kam zu dem Schluss, dass nichts dran sei an den Kügelchen. Die Meldung wurde durch alle Zeitungen und Sender verbreitet. Kurz darauf wurden die wissenschaftlichen Mängel der Untersuchung aufgedeckt. Diese neuen Erkenntnisse gelangten kaum in die Öffentlichkeit. Das ganze Thema wurde klammheimlich in den Archiven begraben.

Im Rahmen meiner Ausbildung in klassischer Homöopathie beschäftigte ich mich mit dem „Organon der Heilkunst“. Das Werk vom Dr. Samuel Hahnemann vermittelt alle wesentlichen Kenntnisse über die Herstellung und den Gebrauch homöopathischer Mittel. Als ich das Vorwort las, war ich überrascht. Ich konnte kaum glauben, was dort geschrieben stand: Hahnmann zog mit harscher Kritik gegen die Feinde seiner Methode zu Felde. Mit solch einer Streitschrift hätte ich nicht gerechnet. Statt mich zu fragen, was sich da wohl im Vorfeld ereignet hatte, glaubte ich die Ursache für die Ablehnung der Homöopathie in der Fachwelt gefunden zu haben: Von dem Begründer der Homöopathie ging keine Achtung gegenüber anderen Betrachtungsweisen aus. Das ruft natürlich eine Gegenabwehr hervor. Die Erklärung schien mir sinnig.

2020 hat sich meine Ansicht geändert. In Echtzeit konnte ich miterleben, wie mit unliebsamen Abweichlern umgegangen wird. Es würde mich nicht wundern, wenn dieselbe konzertierte Verleumdung seit Jahrhunderten verübt würde.

Eher wahrscheinlich ist nach meiner überdachten Auffassung, dass Hahnemanns Vorwort, das er zur 6. Auflage seines Buchs im Alter von über 80 Jahren verfasste, nicht der Auftakt zu einem Disput war, sondern sein Abschluss. Wie mag es ihm in den Jahrzehnten davor mit seinen Kollegen ergangen sein? Mit Ärzten, die ihre Patienten durch Arsen und Bleibehandlungen vergifteten und durch den undifferenzierten Einsatz von Aderlässen so manchem Geschwächten die letzte Lebenskraft aus dem Körper fließen ließen.

Da kam der dreiste Bursche aus ärmlichen Verhältnissen und stellte das Weltbild der damaligen Medizin auf den Kopf. Und das, nachdem man mühevoll die natürlichen Heilweisen der Kräuterheilkunde und alchemistischer Künste mit dem Wissen der weisen Frauen über Jahrhunderte hinweg mit viel Aufwand ausgemerzt hatte.

Bevor Gutenberg den Buchdruck erfand, wurden Kenntnisse nur von Schriftgelehrten auf Papier und von gewöhnlichen Menschen durch Erzählungen überliefert. Bevor es später zu Bücherverbrennungen oder zum Löschen von youtube-Kanälen kam, verbrannte man die Menschen und mit ihnen ihr Wissen. Das war der Sinn der Inquisition.

1810 erschien Hahnemanns erste Ausgabe des Organon, damals unter dem Titel „Organon der rationellen Heilkunde“. Ob 1810 die Bedeutung von rational und rationell schon unterschieden wurde, ist mir nicht geläufig. „ratio“ als gemeinsamer Wortstamm weist darauf hin, dass es sich um eine Produkt der Vernunft handelt. Zweckmäßig (rationell) ist die Homöopathie ebenfalls, sie erfüllt den Zweck der Heilung von geistigen Ursachen leiblicher, seelischer und geistiger Erkrankungen.

Dr. med. Hahnemann war beim Erscheinen der ersten Auflage 55 Jahre alt. Seine Erkenntnisse beruhten auf eigenen Erfahrungen und logischen Schlüssen. Aus einer Beobachtung ergab sich eine Frage, deren mögliche Antwort er als Vermutung formulierte und sodann gewissenhaft erforschte, ob sie zutraf. Das ist wahre Wissenschaft.

Heute werden Studien von Fachleuten durchgeführt, die von Interessenvertretern bezahlt werden. Wie objektiv mag ihre Haltung sein? Ergebnisse, die nicht den gewünschten Zweck erfüllen, verschwinden einfach in der Schublade. Das Studiendesign wird angepasst, bis das Resultat „stimmt“, sogar während die Studie läuft, was ganz offensichtlich allen Regeln der Wissenschaft widerspricht.

Aussagen in der Öffentlichkeit zu Studienergebnissen haben oft weit weniger mit den tatsächlichen Erkenntnissen aus den Experimenten zu tun, als man glauben könnte. Wer macht sich schon die Mühe, eine Aussage zu überprüfen, die angeblich von einer wissenschaftlichen Untersuchung herrührt?

Unsere akademische Wissenschaft und die sinnliche Wahrnehmung der Wirklichkeit sind weitgehend entkoppelt. Hahnemanns Ansatz war vollkommen anders und nachgerade gegenläufig. Er war nicht vom Elfenbeinturm aus herbeigedacht, sondern durch praktische Erfahrungen errungen, die akribisch notiert und präzise ausgewertet wurden. Das gefiel den Zeitgenossen ganz und gar nicht. Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder plötzlich Krankheit und Heilung verstehen, geschweige denn zweitere herbeiführen könnte!?

Den meisten Patienten ist es bis heute nicht einmal möglich, ihre eigenen Blutwerte zu verstehen. Sie verbergen sich hinter kryptischen Abkürzungen. Warum schreibt man nicht einfach „rote Blutkörperchen“ statt „ERY“? Für die meisten Fachausdrücke gibt es deutsche Begriffe. Die Sprache der Mediziner hüllt ihren Inhalt in allerlei lateinische und griechische Wörter. Wie viele andere Fachsprachen auch ist sie dergestalt, dass die Experten sich untereinander verstehen und Außenstehende Mühe haben, ihnen zu folgen. Wenn sich Fachleute über Mikroprozessorelektronik oder Quantenphysik unterhalten, müssen wir nicht unbedingt mitreden können. Aber hier geht es um unseren eigenen Leib und unsere Gesundheit. Der gewöhnliche Mensch braucht eine Übersetzung, um zu begreifen, was in ihm vorgeht. Ist das so gewollt? Dient das unserem Schutz?

Es gab Zeiten, da war das Heilen verboten bzw. Gott vorbehalten. Später verlagerte sich die göttliche Macht des Heilens auf den Berufsstand der Ärzte. Wie viel Interesse hatten sie wohl daran, dieses Alleinstellungsmerkmal mit wenig standesgemäßen Vertretern ihrer Zunft zu teilen oder gar mit dem schnöden Pöbel?

Warum werden Nicht-Akademiker mit medizinischem Wissen bekämpft? Warum will man die Hebammen seit Jahrzehnten ins Abseits stellen? Während der Jahrhundertpandemie 2020 hat unser Gesundheitsminister ein Rechtsgutachten zur Abschaffung des Heilpraktiker-Berufs in Auftrag gegeben. Das Ergebnis sollte im Sommer erscheinen, wurde auf Herbst vertagt und dann mit dem Mantel des Schweigens verdeckt.

Wäre es möglich, dass hinter diesen Maßnahmen “zum Schutze der Volksgesundheit” noch ganz andere Interessen stehen? Interessen, die es schon zu Hahnemanns Zeiten gab und die damals wie heute ihren Einfluss geltend machen? Gegen seine Heilkunst ziehen die Lobbyisten mit aller Medienmacht zu Felde. Sie führen absurde Klagen vor Gericht. Man dürfe die Ursubstanz, aus der ein potenziertes Arzneimittel entstanden ist, nicht mehr auf die Verpackung schreiben, weil sie chemisch nicht nachweisbar sei – zum Schutz der Verbraucher. Was hätte es praktisch bedeutet, wenn der Richter sich auf den Unfug eingelassen hätte? Das Urteil war in der Klarheit seiner Begründung eine schallende Ohrfeige für die Zusammenrottung aus Vertretern von Pharma-gesteuerten Institutionen. Haben Sie davon etwas in den Medien gehört? Nein? Sie hätten überall davon gelesen, wenn die Klage Erfolg gehabt hätte.

Die Homöopathie betrachtet den Menschen als Ganzes. Leibliche Erscheinungen und Gemütsregungen stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Mentale und seelische Vorgänge werden sogar höher gewertet als körperliche Beschwerden. Wir würden heute Körper, Seele und Geist oder neudeutsch Body-Mind-Medizin sagen.

Möglicherweise ist es Samuel Hahnemann ähnlich ergangen wie Ärzten mit eigenen Meinungen zu unserer Zeit: Zuerst ignoriert man sie, dann belächelt man sie, dann bekämpft man sie und am Ende gewinnen sie (frei nach Mahatma Gandhi). Das sprichwörtliche gute Ende ist leider nicht gewiss und es kann manchmal sehr lange auf sich warten lassen. Die Langmut kann sich aber lohnen.

Bleiben Sie wachsam, wenn Ihnen jemand einen erfahrenen Fachmann mit fadenscheinigen Argumenten madig machen will, insbesondere, wenn sich die Angriffe mehr gegen seine Person richten als auf die Sache. Dann hat man vielleicht nur noch giftige Pfeile im Köcher, die mit der Reputation des Menschen seine Ideen töten sollen. Das hatten wir schon mal.

Es hat nicht funktioniert. Die Homöopathie ist eine der gefragtesten Methoden in der Naturheilkunde. Tausende Ärzte und Heilpraktiker sind darin gewissenhaft ausgebildet. In Indien wird Homöopathie gleichrangig zur Schulmedizin an der Universität gelehrt. Ungeachtet der ausgeklügelten Rufmordkampagne finden die Menschen durch praktische Erfahrungen letztlich ihre eigene Sicht auf die Wahrheit. Immer.

Text: Petra Weiß
Fotograf: Thomas Kämpf, Copyright: Petra Weiß

Danke schön

Herzlichen Dank an alle Leser, die meine freiberufliche Tätigkeit durch einen Energieausgleich würdigen. Ich liebe die Arbeit an Texten. Mir macht es Freude, mein psychologisches Wissen, meine Praxis-Erfahrungen und meine Überlegungen mit Ihnen zu teilen. Gleichzeitig habe auch ich alltägliche Bedürfnisse wie ein Dach über dem Kopf und etwas Sojasahne im Kühlschrank. Daher bitte ich Sie, freiwillig einen angemessenen Energieausgleich zu leisten:

Konto: IBAN DE48 4306 0967 6022 2369 03
Bank: GLS Gemeinschaftsbank Bochum
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: “Weißheiten”

Ihre Wertschätzung kommt an.

Hier finden Sie weitere Beiträge aus der Rubrik: Homöopathische Einsichten in die menschliche Natur.

In Verbindung bleiben

Melden Sie sich für ein kostenfreies Abonnement auf meinem Telegram-Kanal an. Dann erhalten Sie sogleich einen Hinweis, wenn ein neuer Beitrag veröffentlicht wurde: t.me/petraweiss_schreibkunst

Zur Autorin

Schreibkunst Redakteur PR-Text
Petra Weiß ist als Heilpraktikerin mit ihrer Praxis für Homöopathie, Ganzheitsmedizin und Psychotherapie (HeilprG) in Weinheim niedergelassen. Sie ist ausgebildet in klassischer Homöopathie und hat sich ein breites Wissen über verschiedene Weiterentwicklungen von Hahnemanns Heilweise im Selbststudium erarbeitet. Konstitutionelle Betrachtungen der Arzneimittel nutzt sie in der psychologischen Beratung.

Der Quecksilber-Narzisst – ein homöopathischer Erklärungsversuch

Lesedauer ~22 Minuten

Homöopathische Arzneimittelbilder entstehen so, dass man dem Prüfling eine bestimmte Substanz verabreicht und haarklein alle Besonderheiten aufschreibt, die sich nach der Gabe zeigen. Sie betreffen nicht nur Krankheitssymptome, sondern auch Änderungen im Gemütszustand, neue Abneigungen und Vorlieben, Empfindsamkeiten gegenüber spezifischen Reizen und vieles mehr. Aus der Gesamtschau der Prüfberichte werden typische Erscheinungen herausgearbeitet und zu einem Arzneimittelbild zusammengefasst. Homöopathische Arzneimittelprüfungen werden weltweit nach einem strengen standardisierten Verfahren durchgeführt.

Darüber hinaus sammeln praktische Ärzte und Heilpraktiker klinische Erfahrungen, die diesen Wissensschatz fortlaufend ergänzen. Manche von ihnen veröffentlichen ihre Erkenntnisse.

Homöopathie ist eine Heilweise für die Behandlung von körperlichen und psychischen Leiden. Gleichzeitig sind die Charakterisierungen über die Konstitutionstypen für psychologische Erkenntnisse von großem Nutzen. Durch sie gelangen wir zu einem tieferen Verständnis für die Beweggründe und Verhaltensweisen der Menschen. Die hier beschriebenen Muster bieten aufschlussreiche Einblicke in die menschliche Psyche, die sich ohne homöopathische Bezüge nur schwer erschließen.

Der Ego-Tripp als Lifestyle

Narzissmus gerät immer mehr in den Blickpunkt der Fachkreise und der Allgemeinheit: der weit verbreitete Alltagsnarzissmus ebenso wie seine behandlungsbedürftigen Formen. Es gibt unzählige Veröffentlichungen darüber.

Viele verschiedene Quellen habe ich gesichtet, um Eindrücke zu gewinnen, die Informationen mit meinem Vorwissen zu verknüpfen und mit meinem persönlichen Erleben zu verbinden. So konnte ich interessante Schlüsse ziehen, die ich mit Ihnen teilen will.

Meine Forschung begann mit der Beobachtung, dass mir das Phänomen Narzissmus bei meiner Arbeit und in meinem privaten Umfeld in unterschiedlichen Ausprägungen immer häufiger begegnet und dass ich mich damit unbehaglich fühle. Gleichzeitig werden narzisstische Verhaltensweisen in der künstlichen Welt der Medien häufig als erstrebenswert und vorbildlich dargestellt, ja als Voraussetzung für Glück und Erfolg verkauft. Viele machen mit beim Ringen um Aufmerksamkeit und Applaus für ihre Heldentaten oder um Bewunderung für ihre Leiden.

Was mich umtrieb war die Frage: Warum hat das Erscheinen narzisstischer Muster in unserer Gesellschaft eine solch hohe Präsenz gewonnen? Es musste einen Grund geben. Wie kann es zu Narzissmus-Exzessen kommen, ohne dass die Gemeinschaft dem Größenwahn und der Rücksichtslosigkeit beizeiten Einhalt gebietet? Das Massenphänomen dem Zeitgeist zuzuschreiben, war keine ausreichende Erklärung für mich.

Beobachtungen und Erkenntnisse

2020 beobachtete ich ein erschreckendes Maß an paranoider Angst gepaart mit einem Mangel an Mitgefühl und in der Folge einen Rückfall in archaische Verhaltensweisen, welche unsere Menschheitsfamilie längst überwunden glaubte. Ich suchte nach einer Ursache.

Aus meiner Warte als Traumatherapeutin konnte ich mir einige Reaktionen schlüssig erklären: Die Schrecken des Krieges mit all ihren Entbehrungen und teilweise katastrophalen hygienischen Verhältnissen sowie die Diktaturen vor und im Osten auch nach 1945 haben Traumata hinterlassen, die unbewusst von Generation zu Generation weitergereicht wurden und heute noch reaktiviert werden können. Die Verunmöglichung einer Flucht aus einer bedrohlichen Situation ruft Angst hervor. Wenn wir von Angst beherrscht sind, handeln wir instinktiv. Das vernünftige Denken ist eingeschränkt durch eine biochemische Reaktion: Adrenalin setzt Verstand außer Kraft.

Als Enneagramm-Kennerin erschließen sich mir Dynamiken, die in der Mentalität eines Landes liegen. Deutschland gilt als SECHSer Land. Die Enneagramm-SECHS ist ein Angst-Typ. Er ist über alle Maßen loyal und erhofft sich Schutz von einer starken Führung. Im Stress wechselt die SECHS in ein DREIer Muster: Man folgt nicht mehr seinen Überzeugungen, sondern tut, was notwendig ist, um ein Ziel zu erreichen. In Krisensituationen verbindet sich rückgratlose Anpassung mit dem Mangel an Verantwortungsbereitschaft. Diese Mischung kann zu einer Unterwürfigkeit im Radfahren-Design führen: nach oben buckeln, nach unten treten. Das meine ich mit archaisch.

Durch die Brille der systemischen Beraterin sah ich weitere Zusammenhänge. Wir sind traditionell so mit eingeredeten und übernommenen Schuldgefühlen belastet, dass wir uns alles mögliche antun lassen. Um nur nicht zum Täter zu werden, bleiben wir lieber Opfer. Und wenn wir anderen absichtlich oder aus Versehen etwas antun, sind wir für die Folgen der Tat lieber blind, als weitere Schuldgefühle aushalten zu müssen.

Doch wie ich die Sache auch drehte und wendete, ganz schlau wurde ich aus all dem nicht. Und dann stellte mir mein Mann die entscheidende Frage am Kaffeetisch, zu der ich am Ende dieses Beitrags kommen werde.

Homöopathische Betrachtung

Narzisstische Züge finden wir in mehreren Konstitutionen. Man könnte nun noch die Angst vor Krankheit, Angst vor dem Tod und Angst vor Menschen hinzufügen. Vielleicht käme man dann in der homöopathischen Auswertung schon auf Quecksilber. Mein Weg zum Mittel war ein anderer.

Arsen im Grundwasser. Eine Kollegin hatte mich einmal darauf hingewiesen, dass in einer bestimmten Region unseres Landes von Natur aus ein hoher Anteil an Arsen im Grundwasser vorhanden ist. Die Menschen, die dort leben, gelten in der allgemeinen Wahrnehmung als besonders gottesfürchtig, fleißig und ordentlich. Darüber hinaus sagt man ihnen nach, die Früchte ihrer eifrigen Arbeit für den Erwerb von Immobilien einzusetzen. Vielleicht haben Sie eine Idee, wer da gemeint sein könnte. Spannend dabei ist: Genau diese geradezu sprichwörtlichen Eigenschaften der betreffenden Bevölkerungsgruppe gehören zur Essenz des homöopathischen Mittels Arsenicum album. Könnte es sein, dass das Arsen im Grundwasser über die Jahrzehnte so etwas wie eine Arsenicum-Mentalität in der Region geschaffen hat?

Warum erwähne ich das hier? Weil ganze Gruppen von Menschen bestimmten Substanzen über eine längere Zeit ausgesetzt sind, die nicht nur toxisch auf sie wirken, sondern möglicherweise auch im homöopathischen Sinne.

Quecksilber in Medizinprodukten. Jahrzehntelang wurde Quecksilber im Rahmen medizinischer Behandlungen in den menschlichen Organismus eingebracht. Es gab Gründe, das Schwermetall zu verwenden, und Argumente, welche man gegen seinen Einsatz vorbringen könnte. Beide werde ich hier nicht besprechen. Mir geht es nicht um den medizinischen Schaden oder Nutzen, sondern um die Hypothese, dass wir so einer unfreiwilligen Arzneimittelprüfung unterzogen wurden, und um die Frage, welche Konsequenzen das haben kann.

Angst und Zwangsverhalten. Werfen wir einen Blick in die Leitsymptome (nach Morrison) von Mercurius (Quecksilber), finden wir dort die oben erwähnten Ängste vor Krankheit und Tod. Diese sind für sich betrachtet noch nicht wirklich ungewöhnlich. Besonders finde ich allerdings die Angst vor Menschen. Wenn sich nun jemand in einem Zustand von Mercurius befindet, dann triggern diese Auslöser seine Angst bis hin zur Panik. Sie führen möglicherweise zu zwanghaftem Verhalten. Dann versucht er seine Angst durch ein bestimmtes Ritual zu lindern. Das muss nicht unbedingt sinnhaft oder logisch sein. Oder er zieht sich zurück und wird depressiv. Beide Varianten habe ich in den vergangenen Monaten beobachten können.

Grippale Infekte. Nicht nur für bestimmte Emotionen ist man unter Einfluss von Quecksilber empfänglich, man ist auch anfällig für Erkältungen. Ich will nicht alle Symptome aufzählen, die für das Mittel sprechen, sondern nur solche, die in der aktuellen Situation eine besondere Rolle spielen könnten.

Psychologische Homöopathie. Um mich tiefer in das Arzneimittel einzuarbeiten, habe ich es auch aus Sicht der Psychologischen Homöopathie nach Bailey betrachtet. Und da wurde ich fündig, was die Verbindung von Quecksilber mit dem Narzissmus angeht.

Philip M. Bailey ist ein Praktiker, mit einem wachen Verstand und einer scharfen Beobachtungsgabe gesegnet ist. Außerdem stellt er bildhafte Bezüge her, was das Studium der charakteristischen Eigenschaften erleichtert.

Im Namen des Herrn. Die Beschreibung von Mercurius startet er daher mit dem Verweis auf den Götterboten Merkur. Das narzisstische Muster ist hier schwer zu übersehen: Es gibt Vertreter dieser Konstitution, die sich für Abgesandte der Götter halten. Sie glauben, sie brächten göttliche Kunde ins gemeine Volk, auf das dieses die Bestimmung erfülle. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Meister der Masken. Im weiteren beschreibt Bailey einen Mangel an eigener Persönlichkeit. Dadurch ist Mercurius in hohem Maße von außen beeinflussbar. Das deckt sich mit meiner Deutung, dass pathologische Narzissten den Kontakt zu ihrem Selbst verloren haben und sich für die Fassade halten, die sie als Image mühsam aufgebaut haben. Wehe, wenn das Trugbild in sich zusammenbricht – Wer sind sie dann?

Die weiße Weste. Kein Mensch will erleben, dass seine Identität infrage steht. Um den drohenden Identitätsverlust nicht zu erleiden, wird dem Zusammenbruch mit allen Mitteln vorgebeugt. Typisch narzisstische Abwehrmechanismen finden sich ebenfalls in der Beschreibung von Bailey zu Mercurius: „…eine seltsame Mischung aus Verletzlichkeit und arroganter Empfindungslosigkeit. Er hält sich für den Besten, braucht aber Bestätigung. Er nimmt den Mund voll, ohne an die Konsequenzen zu denken, aber er ist zutiefst verletzt, wenn jemand Kritik äußert, die zutreffend ist.“ und an anderer Stelle führt er fort „…denkt ständig über sich selbst nach, aber alles, was er sieht, ist seine oberflächliche Brillanz.“

Haben Sie zufällig jemanden gehört oder gesehen, der sich seine Fehler ums Verrecken nicht eingestehen will, obwohl seine gravierenden Verfehlungen jeden auf den allerersten Blick anspringen?

Elitäre Kreise. Mercurius-Menschen umgeben sich gerne mit ihresgleichen. Das ist Ausdruck ihrer Selbstverliebtheit. Tiefe Bindungen aufzubauen liegt ihnen eher nicht.

Die Blindheit des Narzissten gegenüber seinen eigenen Versäumnissen und Fehlentscheidungen, die verblendete Selbsterhöhung durch skrupellose Erniedrigung anderer und sein Mangel an Empathie für die Gefühle seiner Mitmenschen, die er bedenkenlos verletzt, machen das Bild für mich rund.

Hausgemacht. Die kluge Frage, die mein Mann gestellt hatte, war: „Ist es möglich, dass wir das Problem mit dem Narzissmus irgendwie selbst eingeimpft haben?“ Ja, ich glaube, das haben wir. Seit Jahrzehnten gibt es eine unfreiwillige Arzneimittelprüfung für Mercurius, deren Prüflinge sich nicht für das Experiment gemeldet haben und deren Wirkungen nicht dokumentiert sind.

Meine Vermutung ist, dass wir durch den weit verbreiteten Kontakt mit Quecksilber eine Welt geschaffen haben, in der Narzissmus blühen kann.

Welch skurrile Früchte die Quecksilber-Dauer-Exposition tragen kann, finden wir beim weiteren Studium von Mercurius in den Rubriken „Rituale und magisches Denken“ sowie „Größenwahn und Grausamkeit“.

Der Zahlen-Wahn. Fixe Ideen und Zwangshandlungen, die mit Zahlen zu tun haben, gehören zur merkurischen Konstitution. Das klingt für mich so als starre man auf Zahlen, die keine Aussagekraft hätten und interpretiere hinein, dass das Ende der Menschheit bevorsteht. Zum Schutz vor der Apokalypse vollführe man ein Ritual, dessen Wirkung keiner logischen Prüfung standhält. Meinen Sie, so ein abscheulicher Aberglaube könnte in unserer aufgeklärten Gesellschaft nicht Fuß fassen?

Dictator’s wet dream. Wirklich erschrocken bin ich an der Stelle, wo diktatorisches Verhalten in Zusammenhang mit Mercurius erläutert wird. Bailey beschreibt, dass Mercurius „den Trend hat, stets seinen Kopf durchsetzen zu wollen. Und wenn (er) nicht bekommt, was er will, sorgt er für Chaos.“ Diese Eigenschaft verbindet sich mit einem inneren Abstand zu den Mitmenschen bis hin zu vollkommener Gleichgültigkeit und dem scharfen Intellekt einer rascher Auffassungsgabe. Absurde Drohungen im Wechsel mit Versprechen auszustoßen, nennt der Homöopath zusätzlich als Mercurius Merkmale. Puh, da könnte einem schon der ein oder andere Tyrann einfallen.

Freiwilliger Gehorsam. Gefährlich sind Herrscher dann, wenn man ihrer Manipulation auf den Leim geht und längst an ihrem Gängelband läuft, bevor man merkt, was eigentlich passiert. Dazu dienen Menschen mit Mercurius-Konstitution ihre außerordentliche Redegewandtheit und ihre Gabe, andere trickreich an der Nase herumzuführen, sie zu verwirren und sich blitzschnell zu verwandeln.

Wolf im Schafspelz. Bailey verwendet Fallbeispiele aus seiner Praxis und aus dem öffentlichen Leben. Er berichtet z.B. von einem jugendlichen Mann und dessen „Potenzial, für Gott und den Teufel offen zu sein“. Diese extreme Polarität kommt bei Quecksilber-Menschen bzw. im Quecksilber-Zustand besonders stark zum Ausdruck.

In dieser Verfassung kann man ein edler Ritter sein und im nächsten Moment das Verderben über ein ganzes Land bringen. „Mercurius hat im allgemeinen keine Moral.“ Und so ist es für ihn selbst auch wenig störend, wenn er seine wechselhafte Meinung täglich umkehrt so wie das Quecksilber im Thermometer sinkt und steigt.

Bailey vergleicht die Charakteristik von Quecksilber mit dem Rattenfänger von Hameln: „Wenn man ihm in die Quere kommt, wird er zum herzlosen Dämon.“

Vielleicht fallen Ihnen ein paar Biotope ein, wo solche Eigenschaften besonders förderlich sind.

Menschlichkeit bekämpfen. Und nun hören Sie sich das noch an: Mercurius ist fasziniert von fortgeschrittener Computertechnologie. Er träumt von der Verbindung zwischen Mensch und Maschine. Mir persönlich jagt der Anblick eines „Borg“ (Anm. Menschmaschine aus der Star Trek Serie) kalte Schauer über den Rücken. Für Mercurius ist das Unpersönliche und Künstliche des Transhumanismus sympathisch. Da könnte man schon mal den scheinbar genialen Einfall haben, den Menschen einen Computer-Chip in den Kopf zu implantieren, um – WAS? – Musik herunterzuladen. Am Ende kommt noch jemand auf die Idee, das menschliche Erbgut technologisch verbessern zu wollen…

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich einige der absurden Entwicklungen, denen die Menschheit derzeit zustrebt, durch eine homöopathische Auswirkung der langfristigen Vergiftung durch Quecksilber erklären lassen. Der allgegenwärtige Wahn ist möglicherweise ein hausgemachtes Problem.

Was wir jetzt tun können

Statt dass wir in narzisstischer Grandiosität die Welt retten, fangen wir ganz klein und pragmatisch bei uns selbst an. Zuerst müssen wir neue Belastungen vermeiden. Wie Quecksilber in den menschlichen Körper gelangt, werden Sie sehr einfach herausfinden können, wenn es Sie interessiert. Es gibt gesündere Alternativen. Lassen Sie Schwermetalle fachgerecht entfernen. Wichtig ist eine begleitende Ausleitungstherapie unter der Kontrolle eines erfahrenen Mediziners. Er wird Ihnen verschiedene Mittel zur Auswahl anbieten und Ihren die Vor- und Nachteile verständlich erklären.

Ziehen Sie eine homöopathische Behandlung in Betracht. Aus meiner Sicht ist es vorstellbar, dass sich die Anlage zu Quecksilber-Symptomatik durch die weiträumige Verbreitung und langanhaltende Belastung wie ein Miasma (Anm. erbliche Vorbelastung) transgenerational auswirkt, so dass man auch ohne eigene Quecksilber-Kontakte merkurische Merkwürdigkeiten an den Tag legen kann.

Begeben Sie sich nur in fachkundige Hände. Nach dem Resonanzprinzip würde es mich nicht wundern, wenn Sie an einen sich selbst maßlos überschätzenden, wortgewandten und wenig einfühlsamen Geschäftemacher geraten. Mercurius gibt es in allen Berufsgruppen, auch unter den Therapeuten. Ich nenne sie die Quecksilber-Quacksalber. Bleiben Sie wachsam.

Lassen Sie uns bewusst wieder mehr Menschlichkeit kultivieren. Maschinen sind dazu da, unsere Leben zu erleichtern, nicht um uns das Denken abzunehmen oder uns in künstlichen Scheinwelten gefangen zu halten. Die naturgegebene Verbindung unserer sinnlichen Erfahrungen mit unserem emotionalen Erleben und unserem Verstand ist es, was unser Leben einzigartig macht.

Text: Petra Weiß
Foto: JaWa73 / pixelio.de

Danke schön

Herzlichen Dank an alle Leser, die meine freiberufliche Tätigkeit durch einen Energieausgleich würdigen. Ich liebe die Arbeit an Texten. Mir macht es Freude, mein psychologisches Wissen, meine Praxis-Erfahrungen und meine Überlegungen mit Ihnen zu teilen. Gleichzeitig habe auch ich alltägliche Bedürfnisse wie ein Dach über dem Kopf und etwas Sojasahne im Kühlschrank. Daher bitte ich Sie, freiwillig einen angemessenen Energieausgleich zu leisten:

Konto: IBAN DE48 4306 0967 6022 2369 03
Bank: GLS Gemeinschaftsbank Bochum
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: “Weißheiten”

Ihre Wertschätzung kommt an.

Hier finden Sie weitere Beiträge aus der Rubrik: Homöopathische Einsichten in die menschliche Natur.

In Verbindung bleiben

Melden Sie sich für ein kostenfreies Abonnement auf meinem Telegram-Kanal an. Dann erhalten Sie sogleich einen Hinweis, wenn ein neuer Beitrag veröffentlicht wurde: t.me/petraweiss_schreibkunst

Zur Autorin

Schreibkunst Redakteur PR-Text
Petra Weiß ist als Heilpraktikerin mit ihrer Praxis für Homöopathie, Ganzheitsmedizin und Psychotherapie (HeilprG) in Weinheim niedergelassen. Sie ist ausgebildet in klassischer Homöopathie und hat sich ein breites Wissen über verschiedene Weiterentwicklungen von Hahnemanns Heilweise im Selbststudium erarbeitet. Konstitutionelle Betrachtungen der Arzneimittel nutzt sie in der psychologischen Beratung.