Besser ist der Feind von Gut.

Essay von Petra Weiß. Lesedauer ~20 Minuten
Rubrik: Umdenken

In meiner Praxis begegnen mir häufig Menschen, die sich auf unbestimmte Weise irgendwie nicht gut genug fühlen. Sie leisten Großartiges und ernten vielfach Anerkennung. Trotzdem erscheinen ihnen ihr Tun und ihr Sein niemals als ausreichend. Es genügt ihnen nicht und sie haben den Eindruck, bestimmten Leuten oder der Welt im Allgemeinen nicht gerecht zu werden.

Der Beitrag beleuchtet verschiedene Gründe für das „Nicht-gut-genug“-Phänomen.

Als Frau der Sprache begebe ich mich zuerst hier auf Ursachenforschung.

In der Psychologie ist die Erscheinung schon lange bekannt und weit verbreitet. Sie wird wie eine Krankheit behandelt. Führer hat man von „Minderwertigkeitskomplexen“ gesprochen. Allein die Bezeichnung klingt in meinen Ohren wie ein Schimpfwort, als sei jemand gestört und müsse sich dafür auch noch schämen. Heutzutage sagt man eher „Selbstwertschätzung“ und meint damit gar nicht die Wertschätzung für das Selbst, sondern die Wertschätzung für die eigene Person, das Ich oder das Ego. Entsprechende Bemühungen, daran zu arbeiten, sind schon aufgrund dieser Verwechslung wenig erfolgversprechend. Vielleicht liegt genau hier ein Teil der Lösung.

Ein verhängnisvolles Missverständnis

Das Selbst ist ein unveränderlicher Teil von uns, es wird auch das wahre Wesen oder die Essenz genannt. Wir können dem Selbst nichts wegnehmen und nichts hinzufügen. Das Wort „Selbst-Optimierung“ ist daher schon in sich ein Widerspruch. Wer antritt, sein Selbst zu optimieren, hat keine Chance auf Erfolg. Und keine wahre Wertschätzung für sein Selbst. Das Selbst will einfach nur in die Welt gebracht werden, damit es dort wirken kann. Merkwürdig, dass der Begriff oft in abwertender Weise verwendet wird: die Selbst-Verwirklichung.

Etwas ganz anderes ist die Persönlichkeit. Dieses Ich ist das Ergebnis unserer Anlagen und all der Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens gemacht haben. Deshalb besteht sie unter anderem aus Abwehrmechanismen, Vermeidungsstrategien, Glaubenssätzen, Verletzungen und vielem Weiteren, was wir sonst noch so angesammelt haben. Die Ursachen dieser Anteile liegen in der Vergangenheit. Vielleicht waren sie einmal lebensrettend. Ihre Entstehungsgeschichte zu kennen und ihren ursprünglichen Zweck zu achten, kann uns mit unserem So-Sein versöhnen. Das heißt nicht, dass wir so bleiben (müssen). Ganz im Gegenteil: Wenn wir anerkennen, wer wir geworden sind, weil wir unsere Geschichte verstehen, wird der Weg frei für eine ehrliche und tiefgreifende Veränderungen. Wir sind in gewissem Sinne „ver-wickelt“ in unsere früheren Erlebnisse. Wenn wir also etwas „ent-wickeln“ wollen, dann die Persönlichkeit.

Diesseits von Gut und Böse.

Menschen, die glauben, sie seinen nicht gut genug, fühlen sich immerzu getrieben, noch mehr zu leisten und dabei ständig besser zu werden. Wussten Sie, dass „besser“ vom Wortstamm her verwandt ist mit „böse“? Ich würde so weit gehen zu sagen: „Besser“ ist der Feind von „Gut“. Durch das Streben nach „besser“ verhindern wir „zufrieden“ und „gelassen“ und viele andere Worte, die mit kraftvollen Zuständen verbunden sind.

Sich „optimieren“ zu wollen, ist in Mode gekommen. Für das Fremdwort „optimieren“ gibt es bezeichnender Weise keine deutsche Entsprechung, die genau dasselbe aussagt. Es ist ein Kunstwort. Das Optimieren hat nichts Natürliches. Es zeugt von der Verdrehung unseres naturgegebenen Drangs nach Entwicklung in ein mit Macht herbeigezwungenes Hinbiegen auf ein Ziel zu, das nicht erreichbar ist: das unverbesserliche „Optimum“. Ich hasse dieses Wort.

Was mich bei meiner Suche nach den gesamtgesellschaftlichen Ursachen des Perfektionswahns regelrecht anspringt, ist die Bezeichnung der Schulnoten im Zeugnis. Wer kam nur auf die Idee, den Schülern die Bewertungen „sehr gut“ und „gut“ zu geben? Was bedeutet es, wenn sie dieses Niveau nicht erreichen? Fragen wir doch mal nach der Logik: Was liegt außerhalb von „gut“, bzw. was ist das Gegenteil von „gut“? Je nach Blickwinkel gibt es zwei mögliche Antworten: Im Leistungssinne ist das, was nicht gut ist, „schlecht“. Im moralischen Sinne ist das Nicht-Gute sogar „böse“.

Können Sie sich vorstellen, was so eine Bandmarkung in einer Kinderseele hinterlässt, auch wenn oder vielleicht gerade weil sie unausgesprochen im Raum steht?

Und es wird noch schlimmer: „befriedigend“ ist nicht gut genug, um als „gut“ zu gelten. Da muss man sich über Spätfolgen der Benotung für das Unterbewusstsein nicht wundern. Wie sollten wir denn mit dem „befriedigenden“ Ergebnis unserer Bemühungen jemals zufrieden sein, wenn wir von Kindesbein an lernen, dass das Zufriedenstellende es nicht verdient hat, als „gut“ zu gelten? Von „mangelhaft“ und „ungenügend“ ganz zu schweigen!

Kleine Anpassung, große Wirkung

Machen Sie sich frei, von dem Wort „besser“. Probieren Sie aus, womit Sie es ersetzen wollen. „lieber“ ist häufig zutreffend, wenn der Zusammenhang ein allgemeiner ist. „Lass uns besser/lieber am Montag treffen.“

Wenn es um einen Optimierungsversuch geht, kann es sehr erhellend sein, das „Besser“ genau zu benennen. Dann fällt einem häufig auf, wie unsinnig das Ansinnen eigentlich ist.

Wollen Sie zum Beispiel eine „bessere Hausfrau“ werden: Was genau wollen Sie verändern? Ist der Anspruch realistisch? Welches Ergebnis versprechen Sie sich davon? Wie werden Sie erkennen, dass Ihr Bestreben erfolgreich war? Ist Ihr Gradmesser für den Zweck überhaupt geeignet?

Sie nehmen sich beispielsweise vor, dass Sie für mehr Ordnung und Sauberkeit in Ihrem Zuhause sorgen wollen. Das erkennen Sie daran, dass Ihr Mann nicht mehr meckert? Wirklich? Der Gradmesser ist denkbar ungeeignet. Ihr Mann ist vielleicht ein notorischer Nörgler. Dann werden Sie Ihr Ziel nie erreichen. Merken Sie etwas? Wenn Ihr Gradmesser untauglich ist, hat das ganze Vorhaben keinen Sinn.

Lobhuddelei und ihre Folgen

Den Maßstab für die Bewertung des eigenen Verhaltens einem anderen Menschen in die Hand zu legen, ist selten eine gute Idee. Leider sind wir daran so gewöhnt, dass uns das im Alltag nicht einmal mehr auffällt. Wir lechzen so nach Anerkennung, dass wir jedes Lob aufsaugen, egal wer sich gerade anmaßt, uns belobigen zu wollen und wofür.

Wann ist es angemessen, dass uns ein anderer Mensch sagt „Das hast Du gut gemacht!“ Welche Rollenverteilung tönt da mit? Lob ist wie Wasser: Es fließt grundsätzlich von oben nach unten. Wer uns lobt, stellt sich über uns. Das setzt eine Hierarchie voraus, die es in manchen Zusammenhängen tatsächlich gibt: zwischen Eltern und Kindern, zwischen älteren und jüngeren Geschwistern, zwischen Lehrern und Schülern oder zwischen Professoren und Studenten. Auch im Geschäftsleben wird gelobt. Es mag angemessen sein, dass ein Chef seine Mitarbeiter lobt oder ein Auftraggeber den Dienstleister. Wir nennen das neudeutsch „Feedback“.

Ehrliche Rückmeldungen erkennen Sie daran, dass etwas ganz Bestimmtes lobend erwähnt wird, und zwar eine Ihrer Eigenschaften in Zusammenhang mit einer konkreten Leistung z.B. Ihre Zuverlässigkeit in der Terminplanung oder Ihre Kreativität beim Design des neuen Produktes oder Ihre Fachkenntnisse in diesem oder jenem Bereich.

Statt sich beide Beine auszufreuen, dass man Ihnen ein Krönchen aufsetzt, fragen Sie sich, ob der Kollege sich gerade in die Chef-Rolle aufschwingt, wenn er Ihnen ein Lob ausspricht. Und auch wenn die Rollen passen, lohnt es sich, ein Kompliment zu hinterfragen. Betrifft es eine Eigenschaft, für die Sie geschätzt werden wollen. Wenn man Sie so mit Arbeit zumüllt, dass Sie kaum mehr atmen können und trotzdem haben Sie einen wichtigen Termin gehalten, dann bedeutet das Lob Ihrer Termintreue: “Prima, wir können Dich weiterhin ausnutzen und Deine Bedürfnisse ignorieren. Du funktionierst trotzdem.”

Häufig wird die ausgesprochene Anerkennung für bestimmte Zwecke genutzt und verliert damit jeden Glanz. Solange wir von der Wertschätzung durch andere abhängig sind, wirken Lob und Tadel wie Zuckerbrot und Peitsche: Sie konditionieren uns auf ein gewünschtes Verhalten.

Führungskräfte lernen, dass sie ihre Mitarbeiter durch Lob motivieren müssen, damit diese noch mehr, noch effektiver, noch flexibler etc. zu arbeiten oder einfach, um bei der Stange zu bleiben. Manch ein Angestellter vergisst im Freudentaumel des Gelobtwordenseins, dass ihm längst eine Gehaltserhöhung zustünde. Oder er nimmt einen unliebsamen Auftrag an, weil man ihm Honig um den Bart geschmiert hat.

Diese Schein-Wertschätzung als Hilfsmittel der Manipulation hat viel Misstrauen in den Austausch von Freundlichkeiten gebracht. Schade. Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal dabei erwischt, dass Ihnen jemand etwas Nettes sagt und Sie denken reflexhaft „Was will der von mir?“ Es ist sehr traurig, dass die Frage durchaus berechtigt sein kann. In modernen Kommunikationstrainings wird den Leuten beigebracht, dass sie zuerst etwas loben müssen, bevor sie die Kritikkeule auspacken. Im Zweifel schlucken Sie dann leichter, wenn Sie jemand im Anschluss beleidigt und beschimpft. Die oft geforderte Kritikfähigkeit nehmen wir aber ein andermal auseinander. Heute liegt unser Schwerpunkt auf dem Lob.

Wertschätzung, die von Herzen kommt

Sie sehen: Lob hat Risiken und Nebenwirkungen. Wann ist es aber angebracht, dass man eine Rückmeldung gibt und in welcher Weise?

Aufrichtigkeit und Verbundenheit sind Voraussetzungen für Wertschätzung, die in Form von Worten zwischen zwei Menschen liebevoll fließt.

So könnte das Lob der Termintreue ausschauen, das man bedenkenlos annehmen kann: „Ich war so erleichtert, dass Du trotz der technischen Schwierigkeiten den Termin eingehalten hast! Der Kunde hat sich auf mein Versprechen verlassen. Ich stand bei ihm im Wort. Beim nächsten Auftrag dieser Art planen wir 5 % mehr Puffer in den Zeitplan ein, damit Deine Arbeitsgruppe am Ende des Projekts keine Nachtschichten machen muss.“ Diese Rückmeldung ist persönlich und wertschätzend, sie würdigt nicht nur das Ergebnis, sondern auch den Weg dorthin, und zielt nicht auf weitere Ausbeutung.

„Deine Torte schmeckt mir so gut! Die Füllung erinnert mich an den Erdbeerkuchen von meiner Oma, den ich so geliebt habe.“ hört sich ganz anders an als „Die Torte hast Du gut gemacht. Die Füllung ist cremig und der Teig ist schön fluffig geworden. “ Die zweite Fassung klingt nach Gefälle. Zwischen dem Konditormeister und seinem Lehrling ist das passend. Am Kaffeetisch bei Schwiegermuttern kann eine solche Aussage diplomatische Verwicklungen nach sich ziehen.

Achten Sie darauf, was Sie bei anderen wahrnehmen und natürlich auch, was Sie selbst von sich geben. Ich-Botschaften sind in der Regel gute Vermittler für Anerkennung und Dank.

Bei sich selbst beginnen…

Egal, wie herzlich eine wertschätzende Aussage gemeint ist: Wenn wir uns selbst – oder treffender gesagt: unser Selbst – nicht angemessen wertschätzen, kommt jeder Versuch von Wertschätzung durch unser Umfeld entweder gar nicht oder schräg an.

Bei einem Mangel an Selbstwertschätzung warten wir auf das Lob von außen wie eine Spinne im Netz. Wir tun viel dafür, damit es endlich kommt. Wir verausgaben uns bis zum Letzten, um ein Kompliment zu erhaschen. Und wenn es dann da ist, reicht es uns nicht. Es ist zu wenig. Genügt nicht. In einem Akt der Projektion verleihen wir dem Lob dieselbe Note, die wir uns selbst gegeben haben: „ungenügend“ oder „mangelhaft“, weil nicht „gut“ oder „sehr gut“, und in keiner Hinsicht „befriedigend“.

Meine Empfehlung: Machen Sie sich möglichst unabhängig von Wertschätzung aus Ihrem Umfeld. Freuen Sie sich ruhig, wenn jemand Ihnen etwas Liebes sagt, das ist zutiefst menschlich. Aber gieren Sie nicht danach. Die Wertschätzung kommt eh nicht an, wenn Ihre Antennen dafür fehlen oder verkümmert sind.

Wie richten wir diese Antennen aus, um überhaupt mitzubekommen, dass jemand uns echte Wertschätzung entgegenbringt?

Ein guter erster Schritt ist es, wenn Sie sich darüber klar zu werden, welche Fähigkeiten Ihnen Freude bereiten, die Ihnen in die Wiege gelegt sind, oder die Sie mit Leichtigkeit hervorgebracht haben. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass diese Eigenschaften etwas mit Ihrem natürlichen So-Sein zu tun haben. Seien Sie stolz darauf, auch und gerade wenn Ihnen bestimmte Tätigkeiten keine Mühe bereiten. Wir haben ja oft gelernt, dass unsere Leistungen nichts wert sind, wenn wir uns nicht anstrengen. Das Gegenteil ist der Fall. Was Ihnen besonders leicht von der Hand geht, wird unterstützt durch eine Gabe. Unsere Talente gehören nicht zu unserem Tun, sondern zu unserem Sein. Diese selbst zu schätzen, macht das Leben einfacher und glücklicher. Freuen Sie sich an ihren Schätzen! Sie gehören zu Ihnen. Erforschen Sie Ihre Gaben, schreiben Sie sie auf, wenn Sie das wollen.

Fällt Ihnen die Übung schwer? Dann schimpfen Sie bitte nicht mit sich. Bei vielen Menschen herrscht seit frühester Kindheit ein innerer Kritiker mit das Zepter der Bewertung. Diese Gewohnheit ist meist unbewusst und reflexhaft. Sie zu verändern, erfordert Beharrlichkeit und Ausdauer. Aber es lohnt sich.

Erschwernisse auf dem Weg

Der Richter im Rucksack ist besonders ungnädig nach narzisstischem Missbrauch. Durch einen Narzissten erfahren wir ein hohes Maß an mehr oder weniger offen feindseliger Abwertung. Während wir direkte Angriffe erkennen und uns klar dagegen stellen können, werden kaum greifbare Vorhaltungen früher oder später vom Opfer verinnerlicht.

Lob vom Narzissten ist in der Regel vergiftet. Zu Beginn des Kontakts überschwemmt er seine Opfer mit Komplimenten aus Kalkül, er wickelt sie darin ein und macht sie davon abhängig. Später verpackt er in scheinbar freundliche Äußerungen kleine Spitzen der  Gehässigkeit, oder das Gelobte hat man (angeblich) ihm zu verdanken, und er lobt indirekt nur sich selbst. Kein Wunder, dass manche Kinder narzisstisch gestörter Eltern später kaum ertragen, belobigt zu werden. Sie müssen es mühsam lernen, dass wirklich sie gemeint sind und es keinen Haken an der Sache gibt.

Es muss aber nicht unbedingt etwas vorgefallen sein, um eine problematische Beziehung zur eigenen Selbstwertschätzung zu haben.

Nicht jeder Mensch hat die gleiche Anlage dafür, mich sich zufrieden sein zu können. Es gibt Typen, die sich damit schwertun, sich mit der eigenen Unvollkommenheit abzufinden.

Gerne greife ich zur Verdeutlichung auf die Typenlehre des Enneagramms zurück: Der Typ EINS hat sogar den Beinamen „der Perfektionist“. Seine Wahrnehmung ist dergestalt, dass er immer sieht, was nicht genau passt, was man noch verbessern könnte. Sein Radar ist stets auf Optimierungspotenzial gerichtet. Daher entspringen sein Tatendrang, seine Bedächtigkeit und seine Präzision. Und leider oft auch seine Melancholie, sein Pessimismus und sein Weltschmerz. Er hat eine große Sehnsucht nach Vollkommenheit, weil das die Erinnerung ist, die er aus der Einheit mitgebracht hat. Außer im Paradies, wird sie natürlich nirgends erfüllt. Versucht man einen Menschen dieses Typs zu loben, wird er es überhören oder abwiegeln und aufzählen, was alles noch nicht gut ist. Der Zaubertrunk für die EINS heißt „Gut ist gut genug.“

Aus der Homöopathie kennen wir mehrere Konstitutionen, die sich (und/oder ihr Umfeld) mit dem Anspruch auf eine perfekte Welt quälen (Arsenicum, Lycopodium, Kalium etc.). Wenn man mit so einer Veranlagung geboren wird, löst sie sich nicht in Luft auf, wenn man nur hart genug an sich arbeitet. Aber man kann versuchen, sich insgesamt in eine ausgeglichene Balance zu bringen, damit man leichter Fünfe grade sein lassen kann. Und im Zweifel hilft ein Kügelchen, die heftigsten Ausschläge auf der Enttäuschungsskala etwas zu glätten.

Ein Blick ins Horoskop hilft manchmal herauszufinden, ob der hohe Anspruch an sich selbst und an die Mitmenschen gottgegeben ist. Die Jungfrau steht in dem Ruf, immer etwas zu finden, woran sie herummäkeln kann. Ihr Streben nach Reinheit gibt ihr andererseits etwas kindlich-naiv Bezauberndes. Wenn Sie wissen wollen, ob Sie solch eine Anlage mitgebracht haben: Betrachten Sie nicht nur das Sonnenzeichen, sondern immer auch die restlichen Planeten und vor allem den Aszendenten.

Erste Schritte in die Schwerelosigkeit

Was unterstützt Sie bei Ihrer Bewusstwerdung auf dem Weg zur Selbstwertschätzung?

Die genannten Denkanstöße dienen Ihnen im Alleingang oder im vertrauensvollen Austausch mit einem wertschätzenden Gegenüber. Narzisstische Erfahrungen verarbeiten Sie in der Regel nicht in Eigenregie, insbesondere wenn es sich um Kindheitserlebnisse handelt. Suchen Sie sich fachkundige Hilfe. Und achten Sie darauf, dass Sie nicht – aufgrund der Resonanz – an einen narzisstischen Therapeuten geraten.

Ihr homöopathisches Konstitutionsmittel finden Sie in der Begleitung eines erfahrenen Mediziners. Eine laienhafte Ruck-Zuck-Homöopathie a la 3×5 Kügelchen D6 ist hier nicht angebracht.

Kraftvoll und sanft wirken Bachblüten. Sie eignen sich zur Selbstbehandlung und sind für kleines Geld rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Ich empfehle für die Selbstwertschätzung folgende Mischung:

    • Crab Apple: Vernünftige Ansprüche an sich und an die Welt richten.
    • Rock Water: Raus aus der Rigidität.
    • Larch: Selbstvertrauen und innere Sicherheit.
    • Rock Rose: Nachwirkungen traumatischer Erlebnisse auflösen.
    • Impatiens: Geduld mit sich und anderen.
    • Pine: Schuldgefühle loslassen.

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Dass ich mein Wissen und meine Erfahrungen in geschmeidige Worte fassen kann, weiß ich schon 🙂 Das fällt mir leicht. Es ist meine Gabe.
Und falls kein Mensch mir eine Rückmeldung für diese Arbeit gibt, bin ich trotzdem ganz zufrieden.

Text: Petra Weiß
Foto: twinlili / pixelio.de

Danke schön

Herzlichen Dank an alle Leser, die meine freiberufliche Tätigkeit durch einen Energieausgleich würdigen. Ich liebe die Arbeit an Texten. Mir macht es Freude, mein psychologisches Wissen, meine Praxis-Erfahrungen und meine Überlegungen mit Ihnen zu teilen. Gleichzeitig habe auch ich alltägliche Bedürfnisse wie ein Dach über dem Kopf und etwas Sojasahne im Kühlschrank. Daher bitte ich Sie, freiwillig einen angemessenen Energieausgleich zu leisten:

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Ihre Wertschätzung kommt an.

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Zur Autorin

Schreibkunst Redakteur PR-Text
Petra Weiß ist Heilpraktikerin und psychologische Beraterin. Ihre Liebe zur Sprache begleitet sie schon ihr Leben lang. Sie hat zahlreiche Beiträge in Print und Online veröffentlicht. Seit Sommer 2020 gibt Sie die Zeitschrift “Weißheiten: vom Ich zum Selbst” heraus.

Werkzeuge zur Bewusstwerdung

Essay. Lesedauer ~26 Minuten
Rubrik: Manipulative Muster erkennen

Niemand kann Ihnen sagen, wer Sie sind. Sie werden es selbst herausfinden, und zwar auf Ihre eigene Art und Weise. Wie wir alle wissen, führen viele Wege nach Rom. Es gibt nicht nur den einen Pfad der Selbsterkenntnis. Nur Sektenführer oder Gurus behaupten, als einzige den Stein der Weisen zu besitzen. In solche Hände will man nicht gelangen.

In unsicheren Zeiten blühen überall neue Glaubensrichtungen auf, was grundsätzlich in Ordnung ist. Einige davon geben sich allerdings als etwas anderes aus, zum Beispiel als politische Gruppierungen.

Vor Menschen, die ihre Beweggründe und Absichten verschleiern, dürfen Sie sich zu Recht in Acht nehmen. Ihre angemessene Wachsamkeit lässt Sie vielleicht auch aufhorchen, wenn Ihnen gute Möglichkeiten begegnen. Hier ist es wichtig, eine gesunde Vorsicht walten zu lassen, ohne jedoch hinter allem und jedem etwas Böses zu vermuten. Der innere Kompass, mit dem wir von Geburt an gesegnet sind, wird durch Manipulation verwirrt und unser natürliches Empfinden geht dabei manchmal verloren.

Sind Sie auf Ihrem Weg der Selbsterkenntnis schon einmal auf anscheinend zwielichtige Hilfsmittel gestoßen? Wurden Sie für Ihre Versuche, sich und die anderen besser zu verstehen, verlacht? Hat man Sie mit unheilschwangerer Stimme davor gewarnt, sich auf eine bestimmte Methode einzulassen?

Solche Einmischungen in Ihre inneren Angelegenheiten geschehen manchmal offen, häufiger aber in Andeutungen, die wesentlich schwieriger zu klären sind. Sie entfalten ihre Wirkung. Schlimmstenfalls werden Sie davon abgehalten, Ihren ganz persönlichen Weg der Bewusstwerdung beherzt weiter zu beschreiten. Wer will sich schon lächerlich machen oder auf Abwege geraten?! Wie beurteilen Sie, was Ihnen dienlich sein könnte und wodurch Sie Schaden erleiden?

Kostbare Hilfsmittel unter Beschuss

Als ich die Homöopathie für mich entdeckt habe, sah ich in ihr eine von vielen naturheilkundlichen Heilweisen. Dank einer Einzelmittelbehandlung durch einen erfahrenen Arzt habe ich Heilung auf verschiedenen Ebenen erleben dürfen. Mich faszinierte die Wirkung der süßen Kügelchen. Mit Begeisterung vertiefte ich mich in ihren reichen Wissensschatz. Später erschien es mir folgerichtig, mich in Homöopathie ausbilden zu lassen und das Verfahren als einen wesentlichen Mosaikstein in meine heilpraktische Arbeit einzufügen.

Heute schätze ich die Homöopathie als medizinische Unterstützung ebenso wie als Entwicklungshelfer auf dem Weg der Selbsterkenntnis. Betrachtet man die Gemütssymptome der Arzneimittelbilder und die Ausführungen der konstitutionellen Homöopathie mit Blick auf die tiefen Beweggründe und wiederkehrenden Handlungsmuster, zeichnen sie vielschichtige und schlüssige Charakterstudien. Auf mich wirkt so eine Beschreibung spannender als jeder Krimi. Beim Lesen erscheinen Menschen vor meinem geistigen Auge, die zu dem Mittel passen könnten. Ich erinnere mich an Begebenheiten, in denen solche Züge bei ihnen zum Vorschein kamen. Jedes neue Arzneimittel, mit dem ich mich befasse, jeder überraschende Blickwinkel auf ein bekanntes Mittel ist für mich wie eine Reise durch den bunten Tiergarten des Menschseins. Meine Erlebnisse mit den Erkenntnissen der Homöopathie zu verbinden, gibt meinen Erfahrungen einen sinnvollen Rahmen.

Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass die Homöopathie nicht nur im Kreuzfeuer der Kritik steht, weil sie so eine wirkungsvolle Heilweise ist. In ihr liegt ein Schlüssel zur Selbsterkenntnis und damit zur Selbstliebe und Selbstverwirklichung. Das Bewusstwerden der Menschen über ihr Selbst, das Entwickeln von Selbst-Bewusstsein im wörtlichen Sinne, wird unterdrückt.

Die Taktik der Unterdrückung

Das Muster habe ich erst erkannt, als ich begann, mich eingehender mit Astrologie zu beschäftigen. Über die 4 Elemente Medizin und die Mondhomöopathie hatte ich mich langsam und zögerlich für die Sternenkunde geöffnet. Ein paar Jahre vorher, wäre das undenkbar gewesen. Die Verleumdungskampagne zur Astrologie hatte bei mir üppige Früchte getragen. Ich schaute mitleidig auf Leute, die ihr Horoskop in der Zeitung lasen und daraus etwas für sich ableiten wollten. „Jaja: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist…“ spottete ich. Ich hatte keine Ahnung, dass wir mit der „Vulgär-Astrologie“ einen armseligen Abklatsch der astrologischen Möglichkeiten gezeigt bekommen, damit wir die Aussagen als unzutreffend oder allgemeingültig abtun können und die Idee, uns mit dem „Aberglauben“ näher befassen zu wollen, von vorn herein verwerfen.

Es gibt etwas Vergleichbares in der Homöopathie: Diese ausgeklügelte Heilkunst wird ebenfalls im Niveau für die breite Masse soweit gesenkt, dass sie im Glücksfall hilft, oft gar nichts bringt und manchmal sogar schadet. Samuel Hahnemann hat die eher grobstofflichen D-Potenzen nicht entwickelt. Gegen Ende seines Schaffens hat er im Gegenteil die Ausgangsstoffe noch feiner verrieben und höher potenziert. Und nur in wenigen Ausnahmefällen hätte er standardmäßig 3×5 Kügelchen für ein bestimmtes Malheur eingeworfen – ohne Ansehen der Person!

Ungeschulte Laien, die ihr Wissen aus dem Internet und aus Patientenratgebern beziehen, sind in der Regel nur oberflächlich informiert. Sie können beispielsweise nicht unterscheiden, ob sie gerade eine Erstverschlimmerung erleben, die für das Mittel spricht, oder ob die Arznei falsch gewählt war. Manche haben ein Händchen für Homöopathie und erreichen trotzdem Beachtliches.

Die anderen wenden sich enttäuscht ab: „Hab ich probiert, nützt bei mir nix.“ Dabei hätten sie vielleicht nur eine andere Potenz gebraucht oder eine weiter Gabe. Oder sie hätten stattdessen früher mit der Behandlung aufhören sollen, um die erzielte Wirkung aufrecht zu erhalten. Wenn man Homöopathika zu lange einnimmt, löst man mitunter genau die Symptome aus, die man eigentlich loswerden will. Wissen, Erfahrung und Geduld sind vonnöten. Mit „Vulgär-Homöopathie“ kann man vielleicht ein wehes Knie bei der Heilung unterstützen, aber wohl kaum einer ernsthaften Erkrankung zuleiberücken. Das sagt man den Leuten aber nicht. Man tut einfach so, als seien 3×5 Globuli Arnika D6 das Beste, was die Homöopathie zu bieten hat. Das ist „Wenn der Hahn kräht auf dem Mist…“ auf Homöopathisch.

So hält man die Menschen wirksam davon ab, sich eine Betrachtungsweise anzueignen, die sie auf ihrem Weg zu sich selbst hilfreich begleiten könnte.

Der lange Kampf ums Überleben

Hahnemann wurde schon zu Lebzeiten (1755-1843) bekämpft, und zwar von Medizinern, die damals viele Methoden anwandten, die man heute als Naturheilkunde bezeichnen würde, oder die aus der Therapie verschwunden sind, weil sie mehr Schaden anrichten als Heil. 230 Jahre nach seinem erkenntnisreichen Selbstversuch mit Chinarinde sind seine Mittel immer noch im Einsatz.

Die Astrologie versucht man noch weit länger zu unterdrücken – mit fraglichem Ergebnis. Man hat es nicht geschafft, sie den Menschen ganz vorzuenthalten. Aber man baut genug Barrieren ein, damit sich die Selbsterkenntnis dem Durchschnittsbürger (falls es so etwas gibt) nicht allzu sehr aufdrängt.

Einst war es vollkommen normal, dass Staatsleute sich astrologischer Auswertungen bedienten, wenn sie wissen wollten, wann ein guter Zeitpunkt für einen Krieg oder für eine Vermählung unter Königshäusern war. Es würde mich nicht im Geringsten wundern, wenn unsere Herrscher nach wie vor dieses bewährte Hilfsmittel für ihre Entscheidungen einsetzten, auch wenn man davon in der Zeitung nichts liest. Ich kenne Unternehmer, die bedeutsame Termine für ihre Firma nach astrologischen Gesichtspunkten planen. Davon finden Sie sicher nichts auf deren Internet-Seiten. Das passt nicht ins Image. Gemacht wird es trotzdem.

Wissenschaft und Forschung haben die Astrologie erst belächelt, dann bekämpft und am Ende verdrängt. Wussten Sie, dass die Kunst der Sternendeutung an Deutschen Universitäten gelehrt wurde? Zuletzt 1835 in Erlangen. Dann verbannte man sie aus der akademischen Bildung und verweigerte ihr die wissenschaftliche Anerkennung. So wie man es auch mit der Homöopathie versucht, allen wissenschaftlichen Studien zum Trotz.

Aus der Massenpsychologie weiß man, dass Lügen sich in den Köpfen der Menschen festsetzen, wenn man sie nur oft genug wiederholt. Daher wird mantraartig immer und immer wieder gesagt, die Wirkung homöopathischer Arzneien sei nicht erwiesen. Die Behauptung ist schlicht falsch, gewinnt aber an Glaubwürdigkeit durch ihre unermüdliche Wiederholung.

Es gibt tausende von Fachgebieten. Wenige erleben so einen auf Vernichtung ausgerichteten Kampf. Warum ist es so schlimm, wenn sich jemand mit Homöopathie oder Astrologie befassen will? Und für wen?

Gute Absichten – und was danach ausschaut

In verschiedenen Bereichen konnte man im Laufe der Geschichte beobachten, wie viel versprechende Ansätze, die der Menschheit dazu dienen könnten, ihr Bewusstsein weiter zu entwickeln, erst von außen und dann von innen heraus beschädigt oder zerstört worden sind.

Ursprünglich in guter Absicht gegründete Vereinigungen werden unterwandert, gekapert und ihre Leitfiguren legen dann Bestimmungen fest, die vorgeben, der Sache zu dienen, doch ihr tatsächlich schaden. Ich bin besonders aufmerksam, wenn ein Schild mit den Worten „Sicherheit“ oder „Schutz“ hochgehalten wird. Langwierige und sündhaft teure Fortbildungen werden „zum Schutz der Verbraucher“ eingerichtet. Die Prüfungen sind „aus Gründen der Qualitätssicherung“ lebensfern, von Willkür geprägt oder unsinnig schwer.

Wichtige Hinweise auf das Selbst sendet der Leib in Form von Erkrankungen. Wenn wir uns von unserem Selbst entfernen, geht es uns nicht gut. Daher kann es sehr erhellend sein, sich mit seinem eigenen Körper auseinanderzusetzen und eine Sinnhaftigkeit in den Beschwerden zu finden, besonders, wenn sie chronisch geworden sind. Dann steht zu vermuten, dass etwas in der Tiefe gelöst werden will. Ganzheitsmedizinische Ärzte und Heilpraktiker unterstützen ihre Patienten dabei.

Ärzte, die sich alternativen Heil- und Betrachtungsweisen zuwenden, erleben aus ihrem Kollegium – freundlich formuliert – nicht immer Zuspruch und Verständnis. Heilpraktiker werden offen angegriffen und diskreditiert. Wenn sich Hintergründe einer gesellschaftlichen Erscheinung nicht spontan erschließen, lohnt sich manchmal ein Blick in die Geschichte:

Warum fallen 80 % der Heilpraktiker-Anwärter bei der Prüfung durch? Sind sie einfach nur zu dumm, schlecht vorbereitet oder neigen sie zur hemmungslosen Selbstüberschätzung, sich zu der Prüfung anzumelden ohne das erforderliche Wissen? Was meinen Sie? Dient die hohe Durchfallquote dem Schutz der “Volksgesundheit”, wie es im Heilpraktikergesetz genannt wird? Oder sind da vielleicht noch ganz andere Interessen im Spiel?

Jeder Anwärter lernt die Paragraphen des Heilpraktikergesetzes auswendig, damit er vor dem Amtsarzt aufsagen kann, was er als Heilpraktiker alles NICHT darf. Die Prüfung sichert keineswegs, dass ein fähiger Heilpraktiker seinen Patienten bestmöglich dienen kann, sondern nur, dass er keinen Schaden anrichtet. Was für ein Geist schwingt in diesem Gesetz und in dem Prüfungswesen mit?

Das Heilpraktikergesetz vom 17.02.1939 war von den Nazis ursprünglich als „Aussterbegesetz für den Berufsstand des Heilpraktikers“ geplant, wie man auf Wikipedia nachlesen kann. Es müsste eigentlich „Anti-Heilpraktiker-Gesetz“ heißen. Man wollte den Beruf ausrotten. Mag man der Hitler-Regierung unterstellen, sie habe sich um das Wohl der Patienten gesorgt? Wenn ich betrachte, was im Namen medizinischer Forschung im Dritten Reich verbrochen wurde, wäre ein unpassendes Kügelchen oder ein falsch gewähltes pflanzliches Heilmittel zu der Zeit aus Patientensicht meine geringste Sorge gewesen.

In den 1950er Jahren musste man einräumen, dass dieses Gesetz in einigen Passagen verfassungswidrig war und lies zähneknirschend die nicht-ärztlichen Naturheilkundler weiter ihrer Berufung folgen. Man fand andere Wege, ihnen das Leben schwer zu machen.

Ihr Ansehen in der Öffentlichkeit wird stets aufs Neue beschmutzt: Besteht auch nur der leiseste Verdacht auf einen Behandlungsfehler, wird die Geschichte in der Presse breitgetreten und der ganze Berufsstand infrage gestellt. Eine gewissenhafte Nachverfolgung der Anschuldigungen und konsequente Aufklärung, wie sich der Verdacht verflüchtigt hat, wird dann leider nicht betrieben.

Statt auf die anspruchsvollen Prüfungen hinzuweisen, wird gebetsmühlenartig das gleiche Kriterium für die Prüfungszulassung in den Blickpunkt gezerrt, nämlich, dass man nur einen Hauptschulabschluss braucht, um Heilpraktiker zu werden. Was für ein Licht wirft das auf die Kompetenz?

Die Zunft wird mit einem Wust von sich ständig ändernden Auflagen und Regelungen fruchtlos beschäftigt. Während ich den Sinn der (mit Bravour bestandenen) Hygieneprüfung durch das Gesundheitsamt noch nachvollziehen konnte, war mir schleierhaft, wieso die Größe der Fläche meiner Praxisräume sich auf die Anzahl der benötigten Patientenparkplätze auswirken soll.

Als ich 2006 meine Praxis gründete, durfte ich mit nur drei Therapierichtungen auf mein Praxisschild oder in Anzeigen werben. So eine Bevormundung! Nicht nur mir gegenüber, sondern auch gegenüber den Patienten. Als ob sie mit mehr als drei Nennungen überfordert gewesen wären. Die Regelung “zum Schutz der Patienten” ist mittlerweile überholt.

Wen schützt man hier eigentlich wovor?

Schauen wir uns doch einmal den Patientenschutz und seine Reglementierungen an einem Beispiel genauer an:

Die Stiftung Homöopathie Zertifikat (SHZ) hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die Qualität homöopathischer Aus- und Weiterbildung zu richten. Schulen werden SHZ-zertifiziert, Lehrer werden SHZ-zertifiziert. SHZ-Homöopathen verpflichten sich, nach Ausbildung und bestandener Prüfung drei Jahre lang bei einem SHZ-zertifizierten Supervisor “in die Lehre” zu gehen.

Ich kenne kein einziges naturheilkundliches Verfahren, das so reglementiert worden ist. Wir verstehen uns hier bitte nicht falsch: Natürlich müssen Mediziner gut ausgebildet sein und wissen, was sie tun. Diese Zertifizierung geht darüber weit hinaus.

Die Schulen und Lehrer sind gezwungen, sich nach SHZ-Standards zertifizieren zu lassen, um SHZ-zertifizierte Therapeuten hervorzubringen. Standards, die eine Kommission festgelegt hat, welche weder einer staatlichen Einrichtung angehört, noch aus gewählten Standesvertretern besteht.

Egal, wie hilfreich ein Arzt oder Heilpraktiker in der Praxis für seine Patienten wirkt: Ohne das aufwändige und kostspielige Zertifikat ist er ein Homöopath zweiter Klasse. Das hat direkte Auswirkungen auf sein Einkommen und auf seine Möglichkeiten der Kundengewinnung.

Denn Krankenkassen machen vom SHZ-Zertifikat des Therapeuten abhängig, ob sie ihren Patienten eine homöopathische Behandlung erstatten. Es reicht nicht, dass seine Ausbildungsstätte und seine Lehrer SHZ-zertifiziert waren, was eine standardisierte Fortbildung gewährleistet. Der Therapeut selbst muss das Zertifikat erwerben.

Solche Einschränkungen der Leistungserbringung geschehen bestimmt nicht aus Sparsamkeit oder Geiz, geschweige denn aus politischen Gründen, sondern stets zum Wohle der Krankenkassenmitglieder.

Glauben Sie das?

Damit die Patienten sich durch das Gängelband nicht bevormundet fühlen, sondern gut beschützt, muss die Mär der Scharlatanerie am Leben gehalten werden: Es wimmelt da draußen nur so vor skrupellosen Beutelschneidern und Scherenschleifern, die mit Doktor-Titel oder – noch schlimmer! – als Heilpraktiker die Gesundheit ihrer Patienten mit Kügelchen ruinieren würden, wenn man sie nicht mit Macht davon abhielte.

Ist das so?

Wer seinen Patienten Leid zufügt, muss sich dafür verantworten. Das regelt die Rechtsprechung. Was glauben Sie wohl, mit welchen Medikamenten das häufiger der Fall ist? Werfen Sie doch einmal einen Blick in die Statistik, wenn Sie sich die Wahrheit zumuten wollen.

Was wäre wenn…

Die gleiche Argumentation, die gegen die Heilpraktiker und gegen die Homöopathie Verwendung findet, wird gegen die Astrologie eingesetzt: Gefährlich! Das glaube ich wohl. Aber für wen?

Als Kontrapunkt zur “Vulgär-Astrologie” wird sich auch hier zu-Tode-zertifiziert. Der Verband sichert die Qualität mit auserwählten Lehrern. Meine Anfrage nach einer Quelle für seriöses astrologisches Wissen wurde mit der Aussage quittiert, dieses könne man nur durch die zertifizierte Fortbildung erwerben.

Kommt Ihnen das Muster bekannt vor?

Nehmen wir einmal an, ein jeder könnte sich selbst erkennen und wüsste, wer er ist, wozu er auf Erden weilt und welche seiner Gaben er den Menschen aus vollem Herzen schenken kann. Würden wir dann einen ungeliebten Beruf weiterhin ausüben, damit wir als Ersatzbefriedigung noch mehr überflüssige Konsumgüter kaufen können?

Wenn wir mit erhobenem Haupt zu unserem So-Sein stünden, statt uns ständig dem Joch eines wahnhaften Perfektionierungszwangs zu beugen, wer wollte uns dann seinen Willen mithilfe von schlechtem Gewissen und Schuldgefühlen aufdrücken?

Hätten wir ein Bewusstsein über unsere naturgegebene Einzigartigkeit, welchen Herden würden wir nachlaufen in der Hoffnung, irgendwo dazu gehören zu dürfen?

Wer könnte uns noch sagen, dass etwas Grundlegendes an uns falsch wäre, weswegen wir uns schämen müssten, und wie wir gefälligst zu sein haben?

Wir wären frei. Frei in einem umfassenden Sinne, den wir uns in unserer Gesellschaft heute kaum vorstellen können.

Uns davon abzuhalten, der zu werden, der wir sind, ist ein machtvolles Herrschaftsinstrument. Gehen Sie davon aus, dass die Methoden, die uns dabei am nützlichsten wären, am gnadenlosesten bekämpft werden. Das betrifft alle Lebensbereiche.

Förderliche Bedingungen

Wohlstand wäre beispielsweise eine gute Voraussetzung, uns auf unsere seelisch-geistige Entwicklung zu konzentrieren, was wir nicht können, wenn wir all unsere Lebensenergie für die Existenzsicherung aufbringen müssen. Anstelle dessen erleben wir Mangel, wohin wir auch schauen. Die meisten Menschen rödeln von früh bis spät, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie sind durch Brotkrumen lenkbar, die man ihnen gnädig hinwirft. Statt zu verlangen, was ihnen zusteht, verneigen sie sich demütig, wenn ihnen ein Almosen gewährt wird. Es geht den Eliten nicht darum, dass sie noch reicher werden. Ihr Ziel ist es, dass die Armen arm bleiben. Dann sind die Massen beschäftigt und steuerbar.

Den Menschen wird es aus gutem Grund schwer gemacht, sich ihrer Anlagen, ihrer tiefen Bedürfnissen und kostbaren Fähigkeiten gewahr zu werden.

Jeder Mensch hat ein Recht darauf, sich zu entwickeln. Vielleicht sogar die Pflicht. Ein jeder in der ihm gemäßen Weise. Kostbare Hinweisgeber auf der Suche nach dem Selbst wurden seit jeher in erhabene Kreisen genutzt und vor dem niederen Volk geheim gehalten.

Weitere Beispiele

Das Enneagramm ist eine überaus hilfreiche Typenlehre. Die Kirche arbeitet in der Seelsorge seit Jahrhunderten mit der Weisheit des Enneagramms. Die Typologie dient dazu, den Menschen in seinen tiefliegenden Motiven und daraus resultierenden Handlungsmustern zu erfassen, um ihm so zu begegnen, wie es seinen Bedürfnissen und Möglichkeiten entspricht. Erst in den 1980er Jahren kamen die ersten Enneagramm-Bücher auf den Markt. Seither bahnt sich das vormals okkulte Wissen seinen Weg über Fachleute wie Coaches und Personalberater in die Breite der Bevölkerung.

Typentests – mittlerweile auch im Internet – wollen anhand von ein paar Fragen bestimmen, welchem Persönlichkeitsmuster man angehört. Dieses Vorgehen entspringt dem verständlichen Wunsch, die zeitraubende Erforschung durch einen erfahrenen Enneagramm-Berater abzukürzen. Und führt häufig nicht zum Ziel, weil es weder der komplexen Methode noch dem Facettenreichtum des Menschseins gerecht werden kann. Durch dieses ungemäße Abspecken landen viele in einer falschen Schublade, und die Betroffenen versuchen jahrelang vergeblich, sich deren Format anzupassen. Damit ist niemandem gedient. Das bringt dieses wertvolle Werkzeug in Verruf und die Menschen auf Irrwege.

Nach dem 2. Weltkrieg entwickelte ein begabter junger Arzt ein einzigartiges Werkzeug, mit dessen Hilfe man anhand der Auswahl von Farben psychische Zustände treffsicher und objektiv diagnostizieren kann: den Lüscher-Color-Test. Der schweizer Psychiater Prof. Max Lüscher erhielt von seinen Kollegen für die Entdeckung weder Anerkennung noch Unterstützung. Seine Veröffentlichungen richteten sich notgedrungen an die Laienleserschaft. So verkam die bahnbrechende Erfindung eine Zeitlang zum Partyspiel. Heute soll eine aufwändige Fachfortbildung die Qualität für den klinischen Einsatz des Diagnoseverfahrens in der Praxis sichern. Ob sie dadurch in Fachkreisen die angemessene Würdigung erfahren wird, steht in den Sternen.

Entfaltung braucht Bereitschaft

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass die Korrektur eines verzerrten Selbstbildes zwar schmerzhaft sein kann, sich aber für die weitere Persönlichkeitsentwicklung sehr lohnt. Wem dieser Schritt ein Gräuel ist, wird sich an das falsche Bild klammern. Selbst wenn er um eine Auswertung seiner Veranlagungen gebeten hat, kann er sehr wütend werden über eine unerwartete Enttarnung – vor allem, wenn sie punktgenau zutrifft.

Ich habe den „heiligen Zorn“ miterlebt, der einem Kollegen und seiner Arbeit entgegengeschleudert wurde, weil er mit seiner präzisen Analyse der Konstitution eines selbstgefälligen Mannes, dessen trügerisches Image in Scheiben fallen lies. Und er hatte es nicht einmal im Ansatz unfreundlich gemeint oder gefühllos vermittelt. Mit erbittertem Hass hat der Narzisst die Methode später bekämpft, die ihn in seinem Wesenskern erkannt hat.

Selbstverständlich steht es uns nicht zu, jemandem unaufgefordert zu sagen, wer er ist. Das Bedürfnis nach Selbsterkenntnis muss aus dem Betroffenen erwachsen. Dann findet er auch die für sich passenden Wege.

Um bewerten zu können, welche Mittel Ihnen wirklich dienen, braucht es einen klaren Verstand. Schauen Sie zuerst, von wem Sie etwas erfahren und fragen Sie sich, welche Absichten er wohl verfolgt. Geschriebenes Wort ist leider nicht immer Wahrheit. Ist das Gelesene logisch und plausibel? Kann das wahr sein? Wenn ja, befragen Sie Ihr Bauchgefühl. Falls nein, nützt es Ihnen nichts, dass es sich schön anfühlt oder als gut erscheint. Sobald Kopf, Herz und Bauch zustimmen: Sammeln Sie Erfahrungen und vergleichen Sie die Theorie mit ihrem Erleben.

So können Sie unterscheiden, was Ihnen nutzt und was Ihnen schadet, wer es ehrlich mit Ihnen meint und wer Sie für seine Zwecke einspannen will. Warten Sie nicht auf einen Führer, Guru oder Messias. Sie selbst sind der Schlüssel zu Ihrem Glück. Sie müssen nicht die Welt retten. Wenn sich jeder auch nur ein bisschen entwickelt, entfaltet die Menschheit nach und nach ihr gesamtes Potenzial.

Text: Petra Weiß
Foto: tokamuwi / pixelio.de

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Herzlichen Dank an alle Leser, die meine freiberufliche Tätigkeit durch einen Energieausgleich würdigen. Ich liebe die Arbeit an Texten. Mir macht es Freude, mein psychologisches Wissen, meine Praxis-Erfahrungen und meine Überlegungen mit Ihnen zu teilen. Gleichzeitig habe auch ich alltägliche Bedürfnisse wie ein Dach über dem Kopf und etwas Sojasahne im Kühlschrank. Daher bitte ich Sie, freiwillig einen angemessenen Energieausgleich zu leisten:

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Zur Autorin

Schreibkunst Redakteur PR-Text
Petra Weiß ist Heilpraktikerin. Das Enneagramm nutzt sie in ihren psychologischen Beratungen. Die Homöopathie übt sie seit 15 Jahren aus, seit 2016 mit dem Segen einer SHZ-zertifizierten Schule. Die Lüscher-Color-Diagnostik ist eine der Grundlagen für die Moderne 4-Elemente-Medizin nach Dr. Peter Vill, die sich unter anderem astrologische Auswertungen zunutze macht. 2016 hat sie gemeinsam mit Dr. Vill den Patientenratgeber “Gesundheit gestalten mit den 4 Elementen” veröffentlicht. Sie hat zahlreiche Beiträge in Print und Online veröffentlicht. Seit Sommer 2020 gibt Sie die Zeitschrift “Weißheiten: vom Ich zum Selbst” heraus.

Wie Sprache unser Zeitempfinden beeinflusst

Viele von uns haben in der Schule unter Fremdwort-beladenen Grammatik-Stunden gelitten. Haben Sie sich als Teenager für Plumperquatsch-Perfekt und nummerierte Zukünfte begeistern können? Ich habe damals nicht verstanden, wie mir diese Kenntnisse für mein Leben nützlich sein sollen. Stattdessen hätten wir lieber gelernt, wie uns der bewusste Einsatz unserer schönen Sprache dient, um glücklich und selbst-bestimmt zu leben. Der Sprachgebrauch hat viel mit unseren Gewohnheiten zu tun. Wir können durch ein paar kleine Anpassungen einfach und wirkungsvoll unsere Wahrnehmung und unser Erleben zum Guten verändern.

Vielleicht haben Sie das schon einmal beobachtet: Wenn uns ein früheres Ereignis noch ganz nah ist, verfallen wir beim Erzählen in die Jetzt-Zeit: „Bei der Abschlussfeier waren alle pünktlich bis auf Uli. Und dann kommt er auch noch mit einem ungeladenen Gast!“ Oder wir holen Künftiges sprachlich in die Gegenwart: „Morgen fahre ich nach Mannheim.“ Oft bemerken wir das gar nicht. Oder wir halten es für nebensächlich. Das ist es aber nicht.

Menschen, die durch ihre Art zu reden das Kommende immer schon hier haben, neigen zu Stress. Falls Sie zu den Menschen gehören, die unter Termindruck leiden, kann es ausgesprochen hilfreich sein, wenn Sie genau unterscheiden, was tatsächlich eben gerade passiert und was erst später: „Ich sitze gerade im Garten. Morgen werde ich nach Mannheim fahren.“ Diese Umstellung entschleunigt Ihr Leben und packt alle Vorhaben in die Zukunft, wo sie hingehören.

Wenn Sie inneren Abstand zu unerfreulichen Erlebnissen bekommen wollen, sind Sie gut beraten, die Vergangenheitsform bewusst zu wählen. Es hat eine sehr unterschiedliche Wirkung auf die gefühlte Aktualität, wenn Sie sagen „Er gibt mir eine Ohrfeige“ oder „Er hat mir eine Ohrfeige gegeben.“ oder „Er gab mir eine Ohrfeige.“ Die Energie der Tat ist bei „gibt“ ganz präsent. Sie wirkt bei „hat gegeben“ noch in die Gegenwart hinein. Die Formulierung „gab“ entfernt die Ohrfeige aus dem Jetzt. Das Ereignis ist wirklich vorbei.

Bei Vorgängen, die sehr rasch abgelaufen sind, ist die Geschwindigkeit eines der Probleme. Alles scheint gleichzeitig zu passieren, was uns völlig überfordert. Dann bringt die genaue Abfolge beim Erzählen Klarheit und eine Gliederung der Erlebnisse. Das spendet Halt und Orientierung.

Als praktisches Beispiel dient uns die Beschreibung eines Autounfalls: „Das Auto fuhr in die Seitenstraße ein. Dann hat es einen lauten Knall gegeben. Davor war noch ein leises Zischen zu hören.“ Erschließt sich Ihnen spontan, was hier geschah? Wann genau war das Zischen zu hören?

Günstiger für die Verarbeitung des Geschehens wäre folgende Ausdrucksweise: „Erst war ein leises Zischen zu hören. Dann gab es einen lauten Knall. Und danach fuhr das Auto in die Seitenstraße.“ Alle Wahrnehmungen sind abgeschlossen (war, gab, fuhr). Die Reihenfolge ist nicht nur eindeutig. Sie entspricht auch dem Vorgang, so wie er sich ereignet hat.

Wenn wir über Ursache und Wirkung sprechen, scheint es unerheblich, was davon wir zuerst erwähnen. Tatsächlich dient es uns sehr, wenn wir die Ursache voranstellen. Also statt: „Das Glas liegt auf der Erde, weil ich es umgestoßen habe aufgrund meiner Unkonzentriertheit. Ich hatte zuvor einen aufwühlenden Bericht gelesen.“ schreiben wir lieber „Ich habe einen aufwühlenden Bericht gelesen, daher war ich unkonzentriert und habe das Glas umgestoßen. Also liegt es jetzt am Boden.“ Das Gehirn muss sich nicht so verrenken, um zu begreifen, was sich ereignet hat.

Wann immer wir Orientierung brauchen, hilft Klarheit – gerade in turbulenten Zeiten.

A propos Klarheit: Hier geht es darum, was Sie für sich tun können, wenn Sie das wollen. Sie müssen es nicht. Sie dürfen auch einfach so bleiben wie Sie sind. Sprachgewohnheiten sind etwas sehr Persönliches, über viele Jahre gewachsen und gehören zu uns wie ein lieb-gewonnener Schlafanzug.

Lassen Sie sich bitte nicht verleiten, an anderer Leute Sprache herumzumäkeln, falls Ihnen die Beziehung zu diesem Menschen etwas bedeutet. Kritiksucht und Missionarseifer sind fehl am Platz. An solchen Übergriffen können Sie auch mit sprachlichen Kniffen nichts beschönigen. Ihre “gut gemeinten” Verbesserungsvorschläge können zu Recht als Angriff auf die Identität Ihres Opfers gewertet werden. 

Meine Empfehlung:

Gehen Sie es spielerisch an. Versuchen Sie nicht, alle Tipps gleichzeitig zu befolgen. Fischen Sie sich eine Anregung heraus, die Sie besonders ansprechend finden, und starten Sie damit ohne übertriebenen Ehrgeiz. Freuen Sie sich jedes Mal, wenn Ihnen der „Fehler“ auffällt, statt sich darüber zu grämen, dass Sie ihn noch nicht ausgemerzt haben.

Ich würde am Anfang gar nicht auf das Ersetzen der Formulierung zielen, sondern nur auf das Entdecken. Pirschen Sie sich behutsam an solche Veränderungen heran, statt etwas übers Knie brechen zu wollen. Die moderne Hirnforschung hat bestätigt, was wir alle schon seit unserer Schulzeit wussten: Mit Freude lernt es sich am Leichtesten!

Text: Petra Weiß
Foto: Timo Klostermeier / pixelio.de

Danke schön

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Zur Autorin

Schreibkunst Redakteur PR-Text
Petra Weiß ist Heilpraktikerin und psychologische Beraterin. Ihre Liebe zur Sprache begleitet sie schon ihr Leben lang. Sie hat zahlreiche Beiträge in Print und Online veröffentlicht. Seit Sommer 2020 gibt Sie die Zeitschrift “Weißheiten: vom Ich zum Selbst” heraus.